4. Mose 36 (16. März)

Im letzten Kapitel sehen die Männer des Stammes Manasse die Felle davon schwimmen. Die Töchter Zelophachs hatten ja ebenfalls einen Erbteil zugesichert bekommen, weil es keine männlichen Erben gab. Wenn nun diese Frauen aber einen Mann aus einem anderen Stamm heiraten würden, so würde ja deren Land an den anderen Stamm fallen. Das Erbteil des Stammes Manasse würde so nachträglich kleiner werden. Kurz: Die Nachkommen von Manasse gönnen ihren Brüdern aus den anderen Stämmen nicht die Butter auf dem Brot.

Gott legt daher fest: Die Töchter Zelophachs sollen nur Männer aus dem eigenen Stamm heiraten – so bleibt das Land in der Familie. Diese Regelung soll für alle Töchter Israels gelten, die mangels männlicher Nachkommen ihres Vaters Land erben.

Das ist das Problem mit dem Gesetz. Irgendwer fühlt sich immer irgendwie benachteiligt und so muss jede Kleinigkeit geregelt werden. Schon hier zeichnet sich ab, dass das mit dem Gesetz über die Jahrhunderte nicht funktionieren wird. Ordnung, die auf ein Gesetz (ohne Einsicht) gegründet ist macht unfrei. Unfreiheit tötet Eigenverantwortung. Handeln ohne Eigenverantwortung führt zu Gesetzesbruch und damit zur Sünde. Das heißt: Das Gesetz ist die Wurzel der Sünde!

Genau das hat Paulus gemeint, als er uns erklärt hat, dass man entweder unter der Gnade von Christus Jesus oder unter dem Gesetz leben kann, aber niemals beides gleichzeitig (Brief an die Römer)! Darum hat Jesus für uns das Gesetz ein für allemal erfüllt. Wir können heute unter seiner Gnade leben. Die Gnade von Christus macht frei. Freiheit erzieht zur Eigenverantwortung. Eigenverantwortung erzeugt Einsicht. Einsicht befähigt zu gottgefälligem Handeln. Gottgefälliges Handeln ist sichtbares Zeichen der von Gott geschenkten Gnade in Jesus Christus. Das heißt: Die uns in Christus Jesus gewordene Gnade befreit uns von der Sünde!

Paulus hat uns also erklärt: Die unter dem Gesetz begangene Sünde trennt uns von Gott und bewirkt den Tod. Allein der Glaube an Christus Jesus, also das Leben in der Gnade des Sohnes verbindet uns mit dem Vater wodurch wir ewiges Leben haben. (Römer 6)

Christen werden daher niemals einfach alles tun was möglich ist („Es gibt ja kein Gesetz für Christen!“). Nicht mehr ihr Ego steht im Mittelpunkt ihrer Welt, sondern Gott. Seine Liebe und die geschenkte Gnade leiten sie bei ihren Handlungen an. Der Heilige Geist führt sie auf diesem Weg.

Wenn du nicht mehr begehrst, was dir die Welt beigebracht hat besitzen zu wollen, tust du auch nicht mehr das, was die Welt tut um es zu erlangen!

Und so führt uns das letzte Kapitel aus dem 4. Buch Moses über zum Johannes-Evangelium, das wir ab morgen betrachten werden.

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