Auf der Nachbarweide ist das Gras immer grüner!
Gott erzählt in einem Gleichnis, das er beim Erzählen bereits erklärt, wie es sein Volk schaffte, dass er heute Abscheu und Ekel empfindet. Dabei unterscheidet er tatsächlich zwischen Nordreich (Ohola, Israel, Samaria) und Südreich (Oholiba, Juda, Jerusalem) und wirft dem Südreich vor, es noch schlimmer getrieben zu haben.
Was war geschehen?
Schon früh hatte sich das Nordreich mit den Assyrern verbündet, deren Götzen als Gottheiten anerkannt, ihnen Altäre errichtet und Priester beschäftigt. Folgerichtig sah der König von Assyrien das Nordreich bald als sein Einzugsgebiet an, besetzte es und verschleppte weite Teile der Bevölkerung als Sklaven und Bedienstete in sein Reich.
Das Südreich, das die Entwicklung an seiner Nordgrenze als durchaus schwere Bedrohung empfand verbündete sich zu seinem Schutz mit allem, was nicht bei drei auf den Bäumen war: mit den Assyrern, mit Babel und mit seinen ehemaligen Unterdrückern den Ägyptern.
Das Südreich vertraute nicht auf seinen Gott und suchte auch in dieser Phase des Untergangs bis auf kurze Abschnitte der Besinnung keinen Bund mit ihm. Nein, es vertraute den fremden Herrschern und ihren Göttern.
Wieder ist in diesem Gleichnis die Rede davon, dass Gott nun auch Juda in die Hände seiner Feinde geben wird, damit diese Gericht über sie halten, d.h., das Land wird ausgelöscht werden.
Strafe? Es klingt so und wird sich auch so anfühlen – und doch ist es nur die Konsequenz aus einer Reihe von Fehlentscheidungen.
Auch wenn wir heute mit Gott in einem Bund seiner Gnade leben dürfen, müssen wir uns bewusst sein: Diese Gnade kommt uns nur zu, wenn wir nur diesen Gott als Gott haben. Gott macht uns hier deutlich: Der Gott, den wir für uns wählen, wird unser Richter sein.
Wählen wir einen irdenen Gott, wie es die Israeliten taten, so wird uns diese gefallene Welt richten.
Auch wenn in diesem Gleichnis vieles nach Wut aus Eifersucht eines verschmähten Gottes klingt, die Freiheit, den Frieden und die Gnade Gottes setzt voraus, dass wir uns ganz auf ihn einlassen. Keine Rückversicherung, keine Rücktrittsklausel – schieres Vertrauen!
„Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!“ (Apg 4, 12)