Gott schließt das Kapitel Jerusalem / Volk Gottes in diesem Kapitel erst einmal ab.
Im Gleichnis vom rostigen Topf, das Hesekiel wieder zum Zeichen vorspielen soll, wird dem Volk verdeutlicht, wie gründlich Gottes Zorn über der Stadt und den Menschen wüten wird. Das sinnbildliche himmlische Feuer wird alles Falsche auslöschen.
Der Zorn wird so gewaltig sein, dass die Überlebenden nicht einmal mehr Kraft zum Trauern haben werden. Hesekiel soll dies dem Volk zeigen, indem er keine Trauer zeigt, als seine Frau stirbt.
Hesekiel wird vom Gericht über Jerusalem durch einen von dort Geflohenen erfahren und dann wird sich auch für ihn etwas ändern. Während er bisher immer stumm war, außer in den Momenten, wenn Gott durch ihn etwas verkündete, wird dies mit dem Untergang Jerusalems enden und er wird wieder frei reden können.
Viele Zeichen sind in diesen beiden Begebenheiten enthalten. Wenn ein eiserner Topf rostig war, so war er nicht gut gepflegt worden, denn es ist anzunehmen, dass die Menschen das Geschirr, in dem sie ihr Essen zubereiteten, besonders sorgfältig sauber hielten und regelmäßig scheuerten, um das Eisen blank zu halten. Die guten Lebensmittel, die in dem rostigen Topf gekocht werden, wurden von außen hineingegeben. Sie symbolisieren den Segen Gottes bzw. Menschen unter Gottes Segen; der rostige Topf ist dieses Segens offensichtlich für nicht würdig. Darum wird Gott den gesamten, durch den Rost verdorbenen Inhalt, dem himmlischen Feuer übergeben.
Wir hatten es schon im letzten Kapitel erkannt: Wer sich einen irdenen Götzen zum Gott wählt, der wird durch die Welt gerichtet. Wenn Gott sein Eigentum zurückfordert, wird nichts, was der gefallenen Welt gehörte bestehen bleiben.
Hier, in diesem „kleineren Gericht über Jerusalem“ wird es Überlebende geben, denn die Geschichte Gottes mit seinem Volk und der Welt endet mit dem Untergang Jerusalems nicht. Doch die Überlebenden, Entkommenen werden nicht einmal mehr trauern können.
Es gibt Situationen, in denen ein Mensch keine Tränen mehr hat. Gott sagt den Überlebenden eine solche Zeit voraus.