Johannes 13, 1-20 (21. April)

Es ist unmittelbar vor dem Passahfest. Jesus weiß in allen Details um seinen Auftrag, um den Weg, der nun vor ihm liegt und das Ende. Er weiß auch, dass dieses Ende der Anfang der neuen Schöpfung sein wird. Er, Jesus, war nicht nur im Anfang der alten Schöpfung, er wird auch ihr Ende sein. Er, Christus, wird der Erste der neuen Schöpfung sein, ihr König.

Und was tut ein König?

In der Welt ruft er natürlich seine Diener, denn herrschen ist ja schon kräftezehrend genug. Im Reich Gottes war das immer anders und wird auch immer anders sein. Gott herrscht indem er dient. Gott hat seine Herrlichkeit aufgegeben um als Wanderprediger seine Leute persönlich einzusammeln. Und jetzt, am letzten Abend, demonstriert er das: Er wäscht seinen Jüngern die Füße; das war so ziemlich die niedrigste Tätigkeit, die ein Diener im Haus seines Herrn verrichten konnte.

Petrus kann diese Selbstdemütigung seines Herrn nicht ertragen, doch Jesus erklärt ihm, dass dies notwendig ist, damit er Gemeinschaft mit ihm, Jesus, haben kann.

Daraufhin erklärt er allen, dass sie diesem Beispiel folgen sollen: Gott begibt sich auf die unterste Ebene um Gemeinschaft mit seinen Kindern zu haben. Das heißt aber auch, dass sich alle Kinder auf diese unterste Ebene begeben müssen, um Gemeinschaft mit ihrem Gott zu haben. Anders ausgedrückt: Keiner steht über den anderen. Gesellschaftliche Normen und Klassen sind für Christen ohne Bedeutung. Die christliche Gemeinschaft ist eine paritätische, eine (untereinander und miteinander) dienende.

Dann erklärt er ihnen, dass der Verräter, der ihn bald ausliefern wird, mit ihnen am Tisch sitzt. Nicht alle Zwölf gehören der eben eingeschworenen Gemeinschaft an. Außerdem kündigt er bereits den heiligen Geist an; da wird er an diesem Abend aber noch deutlicher werden.

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