Lukas 2, 8-20 (8. Januar)

Lukas 2, 8-20 (8. Januar)

„seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. (…) Er stößt die Mächtigen von ihren Thronen und erhöht die Niedrigen. Hungrige sättigt er mit Gütern, und Reiche schickt er leer fort.“ (Lk 1, 50-53)

Dieses Mal ruft Gott diejenigen, die klein und unbedeutend sind in der Welt. Als Mutter für den Erlöser erwählt er die mittellose Maria, die in dem unbedeutenden Nazareth lebt und auch Joseph ist ein einfacher Arbeiter. Als Geburtsort für den Erlöser wählt er einen Viehstall in Bethlehem, als erstes Bett für das Kind eine Futterkrippe. So verwundert es nicht, dass die ersten, denen er durch Engel, also quasi persönlich mitteilt, dass der Heiland jetzt geboren ist, Hirten sind, die zu dieser Zeit gerade mit ihren Herden in der Nähe auf dem Feld sind.

Es ist wohl hier nicht mehr notwendig, extra zu erklären, warum der Dezember deshalb als Geburtstermin ausscheidet. Dieser Tag wurde gewählt, weil die Heiden im Dezember, in dieser hier dunklen Zeit, viele Feste rund um das Licht veranstalten. In der Zeit zwischen der Wintersonnenwende und dem 6. Januar fanden in Europa viele Lichterfeste statt, in denen den Göttern geopfert wurde um die Dämonen der Finsternis zu vertreiben. So konnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen passt die Thematik, den Jesus ist das Licht der Welt, zum anderen verdrängte auf diese Weise das attraktive Weihnachtsfest die heidnischen Bräuche. Zumindest die zu diesen Anlässen üblichen Opfer wurden dann Gott und nicht mehr den heidnischen Göttern gebracht.

An Effekten spart Gott aber nicht bei dieser Verkündigung, weshalb die Hirten auch von einer großen Frucht ergriffen werden. Doch der Engel beruhigt sie und erklärt ihnen, warum er zu ihnen kommt. Der Messias sei geboren. Sie werden ihn daran erkennen, dass er in einer (Futter-)Krippe liegt. Es folgt eine Gesangseinlage der himmlischen Heerscharen in Form des ersten christlichen Lobpreises.

Wow! Die Hirten wollen sich überzeugen, dass sie sich das eben nicht nur eingebildet haben. Sie machen sofort auf den Weg und finden Jesus genauso, wie es ihnen der Engel verkündet hatte. Keine Einbildung, alles wahr. Gott hatte sie persönlich auserwählt und in den aktuellen Stand seines Planes mit den Menschen eingeweiht. „Wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund.“ (Lk 6,45) – und so sind die Hirten natürlich außer sich vor Freude und müssen jedem, dem sie begegnen davon erzählen, was Gott mit ihnen, mit der Welt!, getan hat in dieser Nacht. Das hat sich bis heute nicht geändert! Wenn du dich Gott öffnest und er dir auf einer solchen Ebene begegnet, wirst du einfach davon erzählen müssen. Lass das Geschenk zu!

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