Markus 6, 7 – 13 (21. Januar)

Jesus gibt den Zwölfen, also unseren Vorgängern, Macht über unreine Geister und schickt sie in Zweiergruppen los, die Menschen zur Umkehr aufzurufen.

Hier wird noch nicht das Evangelium verkündet!

Nach wie vor sollen die Menschen Buße tun, also sich für den Empfang des Evangeliums bereit machen. Gott lässt die Menschen frei entscheiden, ob sie sein Versöhnungsangebot annehmen oder nicht. Genau genommen haben die Menschen aber diese Wahl: Sie wählen zwischen Amnestie und Todesstrafe. Diese Boten Gottes, die gemäß der Weisungen ihres Herrn noch unscheinbarer daherkommen als er (dafür zu zweit), bereiten den Weg des Herrn, genau, wie Johannes der Täufer dies getan hat. Doch es ist der „Aufruf zur Buße 2.0“, denn anders als Johannes haben sie Vollmacht über Dämonen und können Kranke heilen. Wer sich auf diese unscheinbaren Diener Gottes einlässt und wenigstens einen Moment innehält, erfährt diesen Gott also unmittelbar in seinem eigenen Leben.

Dieser Aufruf zur Buße ist auch heute noch gültig. Er hat nichts mit Beichte zu tun, auch wenn er diese nicht ausschließt. Buße heißt, dass wir uns unserer Trennung von Gott bewusst machen, ebenso den falschen Bildern, die uns in die Irre führen und uns bewusst entscheiden uns unserem Gott zuzuwenden. Da er das umgekehrt schon vorher getan hat, entsteht nun die Verbindung; wir kehren heim in die ewige Familie, den Ort in dem unsere früheren Dämonen keine Macht mehr über uns haben, wenn wir sie nicht wieder herein bitten. Natürlich, ohne Reue im Herzen wird es auf dem Weg der Buße nicht gehen, denn auch Stolz und Hochmut passen nicht zu einem Kind Gottes. Es geht dabei aber nicht darum, unsere Fehler wie gehasste Trophäen aufzuzählen, sondern darum uns unserer hoffnungslosen Situation bewusst zu werden in die die grenzenlose Liebe Gottes einbricht um sie aufzulösen. Wer Gott erkennt, erkennt dass er selbst dessen Feind ist und nichts diese Feindschaft überwinden kann, als Gottes Liebe, die er die ganze Zeit zurückgewiesen hat. Die Feindschaft mit Gott hat dich an Sünde und Tod gebunden, die Liebe Gottes macht dich nun frei.

„Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst Du, o Gott, nicht verachten.“ (Ps 51,19)

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