Markus 6, 45 – 56 (26. Januar)

Und wieder der See Genezareth! Jesus schickt die Jungs vor, weil er zuerst noch beten, also innehalten möchte. Schon hier steckt eine Lehre drin: Das was wir Gottesdienst nennen ist nicht innehalten! Die Zusammenkunft in der Gruppe und das Teilen des Wortes dient der Rückversicherung, also der Stärkung im Glauben. Das Innehalten dient der eigenen Orientierung, hierfür brauchen wir Ruhe und Zweisamkeit mit Gott. Genau das tat Jesus als er sich auf diesen Berg zurückzog: Er orientierte sich. Seine Mission war ihm absolut klar, aber welche Entwicklung nahm sie und was würde als nächstes anstehen?

Jesus sieht es, als er über den See blickt. Die Nussschale der Jungs wird mal wieder tüchtig durchgeschüttelt. Die Apostel auf dem See ohne ihren Meister, das ist ein Bild für uns auf dem Meer, das man Welt nennt, ohne unseren Herrn. Was werden wir da Tag für Tag durchgeschüttelt! Genau, wie die Jungs kommen wir bei dem Trubel oft nicht vom Fleck – ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. Wir sollten darauf gefasst sein, dass uns Jesus dann unaufgefordert entgegen kommt.

Die Jungs halten ihren Meister dann erstmal für ein Gespenst und erschrecken sich fürchterlich. Genau das passiert uns in dieser Situation aber auch! Wenn sich der Himmel für uns öffnet, dann fürchten wir uns, weil das doch einfach nicht wahr sein kann. Lieber erklären wir die Situation zur Einbildung; viel wahrscheinlicher ist es doch, dass ich etwas (oder auch etwas mehr) spinne, als dass tatsächlich Gott zu mir kommt, mich persönlich anspricht und mir in dieser verfahrenen Situation hilft. Gott ist weit weg, das haben wir von Klein auf gelernt.  „Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen!“, meinte einmal Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt.

Nein – falsch! Rechne immer mit Gott, denn er rechnet mit dir! Glaube an das Unmögliche, glaube, dass Gott zu dir kommt und zu dir ins Boot steigt – und fürchte dich nicht, wenn’s dann im größten Sturm tatsächlich passiert. Und wenn du dann mit Gott in einem Boot sitzt, wird sich das Meer beruhigen und du bekommst wieder Kontrolle über dein Leben.

Suche immer die Gemeinschaft mit Gott!

Markus 6, 45-56 >>