Offenbarung 6 (11. Dezember)

Nun beginnt das Lamm die Siegel zu öffnen. Die ersten vier Siegel beziehen sich auf die apokalyptischen Reiter, die von den vier Wesen über die Welt geschickt werden. Infolge einer plötzlichen Machtverschiebung (weißes Pferd) kommt es zu Konflikten und Kriegen (rotes Pferd), zu großer Not (schwarzes Pferd) und zu einem weltweiten Sterben (fahles Pferd).

Diese vier Zeichen sind spätestens seit dem Ersten Weltkrieg auf diesem Planeten. Wir befinden uns ständig in Kriegen und Krisen, weil irgendwo auf der Welt Macht erodiert. Not und Tod sind seit Alters her die ständigen Begleiter von Krieg und Krise.

Das fünfte Siegel bringt eine kleine Ruhepause auf die Erde, denn hier erwachen lediglich die Märtyrer in ihren Gräbern und fordern Gerechtigkeit. In der Folge werden aber zunächst noch die restlichen Zeugen Christi sterben müssen.

Mit dem fünften und sechsten Siegel löst sich jegliche Ordnung auf der Welt in nichts auf. Nicht mehr beherrschbare Naturkatastrophen führen zum kompletten Machtverlust der Herrschenden und Anarchie bricht aus. Hier ist von einer globalen Anarchie die Rede, erste Anzeichen davon sind bereits zu erahnen, ausgelöst von der globalen sozialen Ungerechtigkeit und den zunehmenden Klimakatastrophen.

Aber wird hier nicht auf ein ganz anderes Problem aufmerksam gemacht? Wir starren wie gebannt auf die äußeren Zeichen, wir diskutieren, wie viele Siegel denn schon gebrochen sind, es interessiert uns brennend, an welchem Tag endlich der Messias erscheinen wird.

Genau auf diese Gefahr macht uns das sechste Kapitel aufmerksam! Wir diskutieren über die Zeichen. Wir erkennen die Fehler, die wir machen, aber wir stellen sie nicht ab. Wir starren nach außen, wo wir doch viel dringender nach innen blicken sollten. Vermutlich hatte zu keinem anderen Zeitpunkt der Weltgeschichte der christliche Begriff Buße im Sinne von Umkehr eine so direkte, weltliche und globale Bedeutung.

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