1. Korinther 13 (27. August)

„Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“ (1. Kor 13,13)

Im Hohelied der Liebe schreibt Paulus zugleich poetisch und klar. Es gibt an diesen Aussagen nichts zu interpretieren. Sie sind Wahrheit, wie sie nur ein Mensch reden kann, der in diesem Moment Gott geschaut hat.

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Doch was bedeutet diese Liebe für uns?

Wir haben auf unserem bisherigen Weg erkannt, dass wir alles was wir haben (und geben können) zuvor von Gott empfangen haben.

Gott gibt dem Vater des besessenen Sohnes den Glauben:

„Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt! Und sogleich rief der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben!“ (Mk 9, 23-24)

Glaube ist aber die Hoffnung auf Dinge, die wir nicht sehen können, d.h., auch alle Hoffnung kommt von Gott.

„Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht.“ (Hebr 11,1)

Und auch seine Liebe legt Gott in uns hinein, damit, wer sie annimmt, eine Quelle seiner Liebe werde. Wir Kinder Gottes (wenn wir die Liebe des Vaters angenommen haben) geben keine Liebe wie Menschen sie geben, geben nicht unsere Liebe, sondern seine Liebe.

Die Liebe ist aber auch die Kraft, die uns an Gott bindet, die uns ihn suchen lässt, wenn wir ihn verloren glauben. In den Phasen, in welchen Glaube und Hoffnung schwinden – und diese Phasen erlebt jeder in seinem Leben – ist es allein die Liebe, die uns beides zurückgibt. Die Liebe ist in der Finsternis das Licht, das uns führt.

Wenn du dich erschöpft fühlst, wenn du unter der Last zusammenzubrechen glaubst, so gibt dir die Liebe zu Gott und zu den Menschen die Kraft zu bitten. Und Gott, der dich liebt, erhört deine Bitte zur rechten Zeit, wenn du ihn um das Richtige bittest.

„Alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt.“ (Mt 21,22)

Das Problem ist das Bitten selbst; wir erbitten nicht zu viel, sondern zu wenig und vom Falschen. Euer Vater will euch sein Reich geben und ihr erbittet ein (wie auch immer) erfülltes Leben in dieser Welt. Bittet um mehr Glauben (denn aus Glauben wird Gewissheit werden), bittet um mehr Hoffnung (denn die Hoffnung mündet in Erfüllung), bittet um seine Liebe (denn sie ist die größte Gabe), bittet um seine Gegenwart (denn sie ist das größte Glück). Erbittet euch den Vater vom Vater und er wird ohne zu zögern zu euch kommen. Glaubt mir. Ich weiß, wovon ich rede.

„Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Mt 6,33)

Ihr seid die Erben! Euer Vater gibt euch seine Liebe und will euch sein Reich geben – solange ihr ihn nur um die Welt bittet, seid ihr dafür noch nicht bereit.