1. Samuel 17 (30. August – 3. September)

Wieder ziehen die Philister zum Krieg gegen die Israeliten, doch dieses Mal soll es keine Massenschlägerei auf dem Schlachtfeld geben. Ein einzelner Krieger soll die Sache im Kampf Mann gegen Mann entscheiden – der Riese Goliath. Auch wenn es natürlich nicht auszuschließen ist, dass dieser mächtige Hüne in der Erinnerung der Israeliten nochmal ein Stückchen gewachsen ist, dürfen wir durchaus annehmen, dass er von einer angsteinflößenden Statur und mit einer ebensolchen Stimme ausgestattet war. Die Armee von König Saul hat die Hosen gestrichen voll

Kurzum, es wiederholt sich ein tägliches Schaulaufen des Riesen, der einen Gegner fordert und dabei nicht mit Hohn uns Spott gegenüber den Israeliten und ihrem Gott spart. Derweil schickt Isai seinen Jüngsten, der bei Kriegsausbruch von seinem König wieder heimgeschickt worden war, an die Front; nicht zum Kämpfen, er soll den älteren Brüdern und den Heeresführern was zum Essen vorbeibringen und bei der Gelegenheit gleich nach dem Befinden fragen. Da David seine Brüder nicht findet, mischt er sich unter die Soldaten und fragt dort nach. Er erfährt, dass die Armee voller Angst sei und der König daher angeblich dem siegreichen Kämpfer – so sich einer fände – Reichtum und die Tochter versprochen hätte.

David traut sich das zu und wird zu Saul gebracht, der seinen Knecht, den begnadeten Harfenspieler nicht einmal mehr wiedererkennt. Das könnte zeigen, wie gleichgültig und überheblich Saul seinem Volk gegenüber geworden ist, es ist aber auch nicht auszuschließen, dass in diesem Kapitel evtl. ein neuer Autor die Schreibarbeit am Buch Samuel aufgenommen hat.

Saul gibt dem schönen Jüngling eine mächtige Rüstung und Waffen, doch als David versucht, sich damit auch noch zu bewegen, kippt er vorüber. Nein, David wird den Riesen genau so bekämpfen, wie er auch als Hirte gegen wilde Tiere antritt, in seiner üblichen Hirtenkleidung, mit seiner Steinschleuder und fünf Steinen aus dem Bach. Mit dieser Ausrüstung ist er flink, wendig und geschickt, das weiß er und mit dem Schutz Gottes wird er auch gegen Goliath siegreich sein – das verkündet er genau so.

Als Goliath seinen Gegner auf sich zukommen sieht, weiß er nicht, worüber er mehr lachen soll: das kleine, zarte Männchen oder dessen Bewaffnung. Doch als er losstürmt, um den Gnom platt zu machen, greift der nach einem der fünf Steine und schleudert sie dem Riesen genau zwischen die Augen. Dadurch außer Gefecht gesetzt, fällt Goliath längs hin und bleibt so regungslos liegen. So hat David es leicht. Er nimmt das Schwert seines Gegners und köpft ihn damit. Jetzt erwacht auch die Sauls Armee aus ihrer Angststarre und jagt die Philister davon. Der Krieg ist erst mal wieder vorbei.

Eine beeindruckende, Action geladene Geschichte die – vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas aufgemotzt – für einen Blockbuster taugte: Ein übermächtig erscheinender Gegner, der zuvor eine ganze Armee (die nur auf ihren gottlosen König und den Gegner schaut) in Angst und Schrecken versetzt, stolpert über seine eigene Überheblichkeit und fällt durch die Hand eines Hirtenjungen (der nur auf Gott schaut).

Die Aussage des Heiligen Geistes in dieser Geschichte ist dagegen sehr gerade und einfach zu verstehen: Wenn dir das vor dir liegende Problem übermächtig erscheint, vertraue auf Gott.

Oder wie ein weiser Mann einmal gesagt hat: Erzähle Gott nicht, wie groß deine Probleme sind, sondern sage deinen Problemen wie groß dein Gott ist.

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