2. Chronika 32 (6. + 7. Oktober)

„Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann“ (Mt 10,28)

Dieses Kapitel ist ein Bild dafür, wie die Welt, die – das Johannesevangelium ist da deutlich – Gott nicht kennt, auf Menschen reagiert, die mit Gott gehen. Gott lässt dich nicht unvorbereitet.

Die Strategie der Gegner ist stets die Verunsicherung: Ehe Sanherib, der König von Assyrien in Juda einfällt, schickt er seine Knechte aus. Diese verspotten die Juden und deren Gott. Sie proklamieren, dass ihr König und sein Heer stärker als dieser lächerliche Gott seien. Sie verdrehen die Fakten und erklären im Grunde Gott zu einem Hirngespinst Hiskias, der dieses eingesetzt habe, um sein Volk zu unterdrücken.

Das ist genau das, was auch Menschen heute oft erfahren, die ihren Glauben offen leben. Sie sind genau denselben Anfeindungen, Verleumdungen und Herabwürdigungen ausgesetzt. Die Götzen der modernen Welt sind Geld, Gier, Egoismus (die moderne „Freiheit“) und die Wissenschaft, deren Knechte sind Personen, die sich selbst gern als „aufgeklärte (=vernünftige) Menschen“ bezeichnen. In einem Punkt haben sie natürlich recht: Gott ist mit dem Verstand (der Vernunft) nicht erfassbar. Er offenbart sich dem Menschen über seinen Heiligen Geist, der auch nicht der menschlichen Vernunft entspringt, sondern von außen gegeben wird. In diesem Sinne ist der Glaube in der Tat „unvernünftig“, also außerhalb menschlicher Vernunft.

Bei den genannten Götzen muss ich hier gleich wieder rein grätschen! Nichts, was auf der Welt existiert, ist aus sich heraus böse, das Böse entsteht, indem der Mensch es zu seinem Götzen macht, das heißt: Natürlich ist Geld nicht schlecht, vorausschauender Umgang damit auch nicht. Selbsterhaltung ist ein natürlicher Trieb, den wir nicht abstellen können und die Segnungen der Wissenschaft sind grandios. Viele davon sind wahrhaftig ein Segen für die Menschheit. Alle diese Dinge sind als solche weder gut noch böse. Aber auch die beste Frucht dieser Dinge ist eine Frucht des Teufels, wenn ihr Nutzen nur auf Kosten anderer zu erreichen ist oder wenn sie eingesetzt wird, um den Menschen von Gott zu trennen. Alle weltlichen Götzen haben die Fähigkeit ihre eigene Religion zu gründen, die dann natürlich anders heißt. Die Verkündigungen der Prediger dieser Religionen enthalten letztendlich keine anderen Aussagen als jene aus den Versen 10 – 19.

Wie reagiert der Gläubige darauf? Auch das steht in Kapitel 32. Wichtig ist die Vorbereitung. Hiskia lässt die Gegend um Jerusalem trockenlegen. Übersetzt heißt das: Tu nichts, was dem Angreifer nützt oder ihn gar stärkt. Hier muss man nun einmal zugeben, dass die Christen der letzten ca. 1500 Jahre in dem Punkt nicht besonders erfolgreich waren. Auch das Bild, das die christlichen Kirchen heute liefern, stärkt eher die Argumente der Gegner. Du musst heute hart im Nehmen sein, wenn du dich als Christ outest.

Glücklicherweise kommt es letzten Endes aber gar nicht so sehr auf unsere Vorbereitung an. Unser König ist Jesus und seine Vorbereitung für uns ist umfassend und lückenlos. Daher lohnt sich der Blick auf die Verse 20 – 23. Wenn du Angriffen ausgesetzt bist, schrei zu Gott, oder wie Petrus es ausdrückt: „All eure Sorge werft auf ihn“ (1Petr 5,7). Unser König hat uns zugesagt, bis an der Welt Ende bei uns zu sein. Wieder mündet Glaube hier in Vertrauen.

Lass sie reden! Lass sie lachen! Es ist nicht deine Aufgabe auch nur einen von ihnen zu retten. Du könntest es auch gar nicht. Darum hör auf Gott und geh deinen Weg. Der Herr ist bei dir, glaube nur daran.

„Ich habe daran geglaubt, ich habe gebetet – passiert ist nichts“. Vielleicht hast du das auch schon gehört. Dann lies die Verse 23-33. Manchmal liefert Gott nicht das was du erwartet hast oder aber du erkennst nicht, dass es von ihm kam. Nichts auf dieser Welt, auch nichts von den logisch und wissenschaftlich lückenlos erklärbaren Dingen, geschieht ohne den Willen Gottes. Und alles was geschieht, passiert zum Besten seiner Kinder, auch wenn es sich manchmal gar nicht mal gut anfühlt. Dein Ziel – das einzige Ziel – ist die große Feier im himmlischen Jerusalem! Deine Teilnahme hängt von bestimmten persönlichen Entwicklungen ab, die du – sorgfältig vorbereitet von deinem himmlischen Vater – hier in dieser Welt durchmachen musst. Der Teufel ist dabei (sag’s ihm nicht weiter!) dein Sparringspartner. Es ist Sinn dieses Trainings, dass auch er Punkte macht, auch solche, die dir weh tun – sonst wäre der Trainingseffekt gleich Null. Wenn du also das nächste Mal mit der Nase im Dreck liegst und dir vom letzten Tiefschlag alle Knochen weh tun, erinnere dich: Diese Punkte mögen an den Teufel gehen, der ist aber nur dein Sparringspartner. Der Sieger wurde schon vor 2000 Jahren ermittelt – und der spielt in deinem Team.

Mit dem Vertrauen auf diesen geschenkten Sieg steh auf und geh weiter. Du musst nur über die Ziellinie kommen, die dir dein himmlischer Vater bei deinem letzten Schritt unter die Füße legen wird, wenn du auf seinem Weg bleibst.

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