Anker im Sturm – Psalm 56 – 59 (6. - 9. November)

„Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht; was kann ein Mensch mir antun?“ (Ps 56, 12)

Zwischen dem Zeitpunkt, da Gott ihn als König Israels auswählte und dem Zeitpunkt, da er wirklich unangefochten König Israels war, hatte David viel Verfolgung und Not zu ertragen. Auch in den Psalmen 56 bis 59 geht es vorrangig um diese bedrückende und oft gefährliche Erfahrung des von Gott Auserwählten.

Wir lesen von den Arten der erfahrenen Gewalt sowohl körperlicher als auch seelischer Art.

In Psalm 58 ruft David dabei scheinbar im Auftrag Gottes direkt in unsere Gegenwart hinein

„Seid ihr denn wirklich stumm, wo ihr Recht sprechen, wo ihr ein richtiges Urteil fällen solltet, ihr Menschenkinder? Stattdessen schmiedet ihr Unrecht im Herzen; im Land teilen eure Hände Gewalttat aus.“ (Ps 58, 1-2)

Die Liste an aktuellen Ereignissen, auf die dieser Weckruf passt, wird täglich länger. Über die Reaktion Gottes auf dieses Verhalten lesen wir dann in Psalm 60.

Aber wir lesen auch ein ums andere Mal, wie David in dieser Zeit des Zweifels und der Verzweiflung die Gegenwart seines Gottes in seinem Leben wahrnimmt und im Umgang mit dieser Gegenwart zu einem – in Sachen des Glaubens – vorbildlichen Kind Gottes wird.

„Denn du hast meine Seele vom Tod gerettet, meine Füße vom Gleiten, damit ich wandle vor dem Angesicht Gottes im Licht des Lebens.“ (Ps 56, 14)

Das Vertrauen Davids reicht weit über den im Alten Bund von Gott zugesagten weltlichen Schutz und Segen hinaus. David dankt für Seelenheil und (ewiges) Leben im Licht!

Und so ruft uns David auch die Antwort Gottes auf unsere Erfahrungen mit den Beschwernissen dieser Welt zu. Wir kennen Jesus und wissen daher nicht nur aus Visionen, sondern aus Zusagen, historischen Geschehnissen und Verkündigung: Das Licht des Lebens wurde uns geboren und lebt!

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