Den ganzen Weg – Psalm 70 + 71 (29. November – 1. Dezember)

„Bei dir, o HERR, habe ich mich geborgen, lass mich nicht zuschanden werden in Ewigkeit!“ (Ps 70, 1)

Doch zunächst wettert David noch einmal in Psalm 70 gegen seine Feinde, die ja dadurch auch Feinde seines Gottes seien. Gleichzeitig betont er den Jubel derer, welche die Größe Gottes anerkennen.

In Psalm 71 blickt David nun auf seine eigene Zukunft. Er weiß, dass er eines Tages alt und gebrechlich sein wird und bittet schon heute seinen Gott darum, ihm auch dann nahe zu sein. Dass das irdische Leben endlich ist, dieser Tatsache sind auch wir bewusst, die wir unseren Weg mit Gott gehen.

Jesus tröstet uns zwar damit, dass wir für Gott viel wichtiger sind als „die Lilien auf dem Felde“ und wenn er für diese sorgt, dann wird er doch gewiss noch viel mehr für uns sorgen. Der Glaube daran wärmt unsere Seele und leuchtet in den dunklen Momenten, doch Krankheit und Alter sind unüberwindliche Feinde für diesen Körper und im Moment kennen wir nur diesen und manchmal können wir regelrecht spüren, wie er langsam zerfällt.

Dieser Tatsache ins Gesicht sehen und dabei sich selbst gleichzeitig Zuversicht geben, indem man bekennt: Ich vertraue auf dich, meinen Gott! Du bist mein Fels! Das unterscheidet den Gläubigen vom Sonntags-Frommen. Der Gläubige bejubelt nicht die schönen, erhebenden Momente, die sein Gott ihm schenkt, er bejubelt diesen Gott, der ihm sein ganzes Leben hindurch nahe ist und mit dem er sowohl die erhebenden als auch die niederschmetternden Erlebnisse teilen kann. Er bejubelt den Gott, der ihm als berechtigte Hoffnung bleibt, selbst wenn ihm diese Welt keine Hoffnung mehr gibt.

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