Psalm 138 + 139 (16. – 18. Dezember)

 

„Dir will ich danken von ganzem Herzen.“ (Ps 138, 1)

David dankt Gott für dessen Gnade und Beistand.

Das ist kein gewöhnliches Dankgebet (das soll Dankgebete nicht herabwürdigen!), hier spricht ein Insider mit seinem Vertrauten.

Es ist das Verhältnis zwischen Mensch und Gott, das Gott jedem von uns, seinen Kindern, zu sich geben will. Wir sind Freunde, Vertraute – mit weniger gibt sich Gott nicht zufrieden.

Ja, er ist unser Schöpfer, aber er hat uns nicht geschaffen, um über uns zu stehen, um jemanden unter sich zu haben. Die Art, wie er uns geschaffen hat, macht ihn zu einem Teil von uns und uns zu einem Teil von ihm. Davon erzählt die Schöpfungsgeschichte in ausdrucksstarken Bildern. Das unterscheidet uns von der übrigen Schöpfung und allein das begründet bereits den ewigen Bund, den wir mit ihm haben, jenen Bund, von dem auch in der Erzählung von Noah und Abraham die Rede ist und jenen Bund, der in Christus offenbart wurde.

„HERR, du erforschst mich und kennst mich!“ (Ps 139, 1)

Jeder Christ kann von dieser Tatsache ein Lied singen! Egal wo wir sind, egal was wir tun – wir sind niemals allein.

„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch, als dass ich sie fassen könnte!“ (Ps 139, 5-6)

Wer es erfahren hat, der wird es bestätigen. Die Gegenwart Gottes zu erfahren ist immer wieder überwältigend und unbegreiflich. Wir stehen da und staunen, lachen, weinen, während unser Herz begreift, dass genau das davor gefehlt hat. Genau, wie unser Körper (so er noch einigermaßen richtig funktioniert) uns zu den Nahrungsmitteln führt, die jene Nährstoffe besitzen, die er gerade braucht (diese schmecken dann plötzlich besser als jemals zuvor), so erkennt unsere Seele, dass es genau diese Gegenwart ist, die ihr Leben verleiht. Hat sich Gott uns einmal zu erkennen gegeben, dann zieht es uns zu ihm; das ist die Erkenntnis Gottes.

Das ist die Vertrautheit zwischen Schöpfer und Geschöpf, wie sie sich nur einstellt, wenn beide Teil des anderen sind, wenn der Schöpfer sein Geschöpf erkennt und sich das Geschöpf in seinem Schöpfer (wieder)erkennt.

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