4. Mose 24 (20. + 21. Februar)

„Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“ (Mt 5,6)

Bileam weiß inzwischen, dass nicht mit Zeichen des Himmels zu rechnen ist, zumindest nicht mit den von Balak erwarteten. Dieses Mal betrachtet er das Volk der Israeliten und da kommt der Geist Gottes über ihn und lässt ihn folgende Weissagung machen: Gott liebt dieses Volk und wird es stark und zahlreich machen. Er hat sein Volk über die anderen Völker gestellt und es gesegnet, damit es über diese herrschen wird. Wer das Volk Gottes segnet ist ebenfalls gesegnet, wer es aber wie Balak verfluchen möchte, der ist von Gott verflucht. Gott verweigert also nicht nur nachdrücklich den Fluch auf die Israeliten, er verflucht Balak und die Moabiter.

Balak ist wütend und enttäuscht und möchte nun Bileam ohne Belohnung, mit der Bileam ohnehin nicht mehr gerechnet haben dürfte, nach Hause schicken. Doch Gott ist noch nicht fertig mit dem König und seinen Verbündeten, die bei diesem dritten Versuch anwesend sind.

Im Moment erwarte die Moabiter und ihre Verbündeten nur eine Niederlage im Kampf, so Gott durch die Stimme Bileams. Später aber, am Ende der Zeit, wird Gott in der Gestalt des Messias bei seinem Volk wohnen (die Rede ist hier vom tausendjährigem Reich nach dem Tag des Gerichts). Er wird dann alle Heiden vernichtend niederwerfen („zerschmettern“). Die ganze Welt wird dann von seinen Leuten bewohnt, mit ihrem himmlischen König in ihrer Mitte.

Bei der letzten Prophezeiung hatte Gott bereits klar gemacht, dass er niemals eine seiner Entscheidungen zurücknehmen werde. Über Balak und alle die sich gegen Gott stellen ist das Urteil also bereits gefällt, eine Revision ausgeschlossen. Balak, der Gott nur über die Stimme Bileams kennt, dürfte die Tragweite und aus seiner Sicht Aussichtslosigkeit dieser Vision nicht klar gewesen sein.

Wir wissen heute, dass Gott bei der Erfüllung seines Planes, seinen über alles geliebten Kindern seinen Reichtum zu vererben, selbst die totale, eigene Demütigung beim Tod des eingeborenen Sohnes am Kreuz in Kauf nimmt. Seine Warnungen an seine Feinde sind ebenso ernst zu nehmen, wie die Zusagen an uns, seine Kinder.

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