4. Mose 25 (22. Februar)

Hatte ich gesagt „Gott gibt die Moabiter in die Hände Israels“? Ja, aber vergesst es.

Nachdem König Balak klar war, dass er gegen die Israeliter nicht siegen können wird, beschließt er, wenigstens nicht gegen sie zu verlieren. Ein kluger Schachzug, denn die Israeliten sind bezüglich ihres Gottes ja ein sehr wankelmütiges Volk.

Das Volk Gottes lässt sich bei Sittim nieder und findet Gefallen an den Töchtern des Landes. Und weil diese Töchter den lokalen Gott Baal-Peor anbeten und ihm opfern tun die Israeliten das gleiche. Wie lautete doch gleich das erste Gebot? „Ich bin der Herr, dein Gott! Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Dieses Gebot ist – auch wenn Gott es damit begründet, dass er eifersüchtig sei – ein weises Gebot. Wir haben in der Vergangenheit gesehen: Gott hat seine Kinder nicht nur aus der Sklaverei befreit, der Glaube an ihn befreit auch von den Zwängen falscher Götter, deren Wohlwollen man nicht mit der richtigen Lebensweise geschenkt bekommt sondern sich mit dem richtigen Opfer erkaufen muss. Nur der Glaube an Jahwe, an den Gott der (immer) da ist macht wirklich frei.

Die Israeliten aber begeben sich nun, weil sie ihre Triebe nicht unter Kontrolle halten können, direkt wieder in die nächste Knechtschaft und werden damit für den Gott, der freie Geister haben möchte unbrauchbar.

Gott reagiert entsprechend hart. Er befiehlt Moses, die Anführer aller israelitischen Stämme, die sich unter die Knechtschaft des Baal-Peor gegeben haben zu töten. Hart aber verständlich, denn ohne den wahren Gott, der das Leben gibt, sind sie bereits (in ihrer Seele) tot, Gott hatte sie davor eindrücklich und mehrfach gewarnt. Moses gibt also den Befehl Gottes an die Richter seines Volkes weiter. Pinehas, der Sohn des aktuellen Priesters Eleasar, tötet selbst einen seiner Landsleute, der sich eine Midianiterin zu Frau genommen hatte. Für diese Treue gegenüber seinem Gott überträgt dieser ihm und seinen Nachkommen das ewige Priestertum, d.h. das Amt des Priesters wird zukünftig vom Vater auf den ältesten Sohn übertragen.

Mit dieser Tat der Treue gegen seinen Gott hat er sich aber nicht nur das Priesteramt verdient, sondern vor allem die durch Gott ausgelöste Plage im Volk abgewendet, der bis zu diesem Zeitpunkt bereits wieder 24000 Israeliten gestorben waren.

Aus den Büchern der Propheten erfahren wir, dass Gott später keine himmlischen Plagen mehr schickte, sondern sein Volk einfach für die nächsten zwei, drei Generationen (oder auch länger) in die Hände ihrer Feinde gab und so in alle Welt zerstreute. Das Volk Israels stand unter dem „Fluch des Gesetzes“, wie es Paulus nannte. Unfähig das Gesetz aus eigener Kraft einzuhalten und noch nicht durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus von diesem Fluch befreit, mussten und müssen die Israeliten bis heute für ihre Gesetzbrüche mit „harter Währung“ bezahlen, Unterwerfung durch die Heiden und Tod. Gott hat aber jenen Völkern, die sich zu Richtern über Israel erheben bereits die Unterwerfung und Vernichtung am Tag des Gerichts angekündigt.

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