„Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Reich der Himmel ist größer als er.“ (Mt 11,11)
Johannes verkündigt die Ankunft des Herrn mit Macht – mit der Macht des Heiligen Geistes. Die Menschen wundern sich über ihn und staunen über seine Worte. Manche sagen, er sei der angekündigte Messias, doch diesen Gerüchten widerspricht er sofort. Er, Johannes, sei nur ein Rufer in der Wüste. Er taufe mit Wasser, der, den er ankündigt würde aber mit Feuer und Heiligem Geist taufen. Gegen ihn, der komme, sei er ein Niemand.
Zu diesem „Niemand“ kommt eines Tages Jesus – den er als den Messias ankündigt – um sich von ihm taufen zu lassen. Stell dir einmal vor, dein Gott kniet eines Tages vor dir und sagt: „Taufe mich!“ Du würdest natürlich nicht wagen zu widersprechen und dies mit zitternden Händen tun. Und dann tut sich der Himmel auf, der Geist des Herrn steigt auf den Getauften herab – schön anzusehen, fast wie eine Taube – und eine Stimme aus dem Himmel sagt freundlich und liebevoll: „Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!“ … und du steht dabei, quasi in der ersten Reihe. Von deinen immer noch leicht angewinkelten Armen tropft noch das Wasser vom Jordan, in den du eben den Täufling eingetaucht hast. Surreal oder?
Johannes weiß in diesem Moment, er hatte den Zweck für den Gott ihn losgeschickt hatte erfüllt, sein Weg ist nun vollendet. Der Rest ist Zugabe.
Leider musste er vor einiger Zeit in einer Predigt den großen Vierfürst Herodes tadeln, der die Frau seines Bruders geheiratet hatte – das ist Ehebruch! So erwartet ihn als Zugabe die Verhaftung durch Herodes, der ihn in den Kerker werfen und später hinrichten lässt. Keine erfreuliche Zugabe. Jesus macht uns darauf aufmerksam, dass wir das durchaus zu erwarten haben, wenn wir uns zu ihm bekennen, Johannes der Täufer machte hier nur den Anfang.
„Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt wärt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“ (Joh 15,18+19)
Der Rest des Kapitels widmet sich dem Geschlechterregister Jesu. Der Messias war als ein Spross aus dem Haus Juda, als ein Nachkomme König Davids angekündigt. Für die Israeliten ist der Stammbaum Jesu, der tatsächlich über David, Juda, Abraham bis Hennoch, Adam und Gott zurückreicht deshalb von elementarer Bedeutung.