Raunachtslegung 2023/2024 „nach Art des Herrn“?
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Jesus wird zu seinem Freund Lazarus gerufen, der schwer erkrankt ist. Jesus lässt sich Zeit und kommt erst am Haus des Freundes an, als dieser bereits gestorben und beigesetzt ist. Lazarus Schwester Martha kommt Jesus zuerst entgegen und macht ihm Vorwürfe, weil er zu spät kommt. Jesus stellt Martha die Glaubensfrage: Glaubt sie, dass er der Herr über Leben und Tod (also der Sohn Gottes, Gott) sei? Sie bejaht. Dann kommt auch ihre Schwester Maria dazu. Sie hat ein besonderes Verhältnis zu Jesus, deshalb lässt sie vor ihm – anderes als ihre Schwester – ihren Gefühlen freien Lauf. Diese Offenheit berührt auch Jesus.
Als er vor dem Grab des Freundes steht, weint Jesus.
Danach fordert er Männer auf, den Stein vom Grab des Lazarus wegzurollen und ruft ihn mit lauter Stimme heraus. Lazarus kommt.
Deutung für März 2024
Der März ist der Frühlingsmonat, die Natur erwacht zu neuem Leben, genau wie Lazarus. In den alten landwirtschaftlich geprägten Gesellschaften, Israel mit eingeschlossen, fällt auch der erste Monat des Jahres in diese Zeit.
Das Thema des Monats März ist den Themen der Vormonate nicht unähnlich. Wieder werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass etwas Altes enden muss, ehe etwas Neues beginnen kann. Allerdings ist im März der Blickwinkel im Vergleich zum Januar entgegengesetzt. Es geht nicht in den Tod, es geht nicht zu Ende. Das ist hier schon geschehen. Aus dem Ende erwächst ein neuer Anfang, eine Wiedergeburt.
Im Februar erklärte Jesus, dass etwas aus dem Geist wiedergeboren werden muss, um das Reich Gottes sehen zu können. Lazarus wird hier aus dem Geist Gottes wiedergeboren. Der März ist somit in dieser Raunachtslegung auch für die Deutung die Fortsetzung von Januar und Februar.
Januar: Etwas muss sterben, damit etwas Neues beginnen kann.
Februar: Erkenntnis, dass etwas aus dem Geist neu geboren werden muss, um zur Vollendung (im himmlischen Sinne) zu gelangen.
März: Etwas, das gestorben ist, wird im Geist neu geboren.
Der König der Münzen ist aber ein sehr irdischer König. Es geht um das sinnliche, also um das mit den Sinnen erfahrbare Leben.
Jesus sagt: „Man wird nicht sagen: Siehe hier!, oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lk 17, 21)
Wir sind die Steine im Tempel Gottes! Schon heute, während wir noch auf dieser Welt und noch nicht vollendet sind, steht für Gott schon fest, wofür er jeden von uns für sein Reich gemacht hat. Die Menschen da draußen sind das Rohmaterial für das Reich Gottes. An jedem einzelnen von uns arbeitet Gott mit ganzer Hingabe und ganzem Herzen. Dessen müssen wir uns immer wieder bewusst machen, wenn wir einander begegnen.
Zudem tauchen in der Karte „König der Münzen“ überall Stierköpfe auf; das ist mein Sternzeichen. Ich glaube daher, dass Gott mir hier sagt: Hey, pass auf! Dieser Monat / der Text dieses Monats hat für dich besondere Bedeutung!
Im März geht es um Leben aber auch um Glauben. In dem hier beschriebenen Kontext wird im März ein Fokus auf den tätigen Glauben gerichtet sein, der aber stets mit einer inneren Haltung beginnt. Oftmals fehlt mir das Zutrauen, der Mut etwas anzupacken – Mut/Zutrauen ist eine Form des Glaubens. Die März-Karten fordern mich auf und heraus, hier ein wachsames Auge zu haben. Wo halte ich mich aus Angst (aus Mangel an Glauben, Vertrauen) zurück?
Daher mein Spruch für den März:
„Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ (Joh 11, 40)