Januar: Da kam Jesus und trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!

Raunachtslegung 2023/2024 „nach Art des Herrn“?

Karten:

  • Tod: Etwas Altes geht zu Ende, etwas Neues beginnt. Wandlungsphase.
  • Ass der Schwerter: Eine wichtige Erkenntnis will entdeckt, entfaltet werden.
  • Bibelstelle: Johannes 20, 1 – 23

 

Zum Bibeltext

Maria Magdalena geht früh morgens zum Grab Jesu. Es ist noch dunkel und sie ist voller Trauer über den Tod ihres Meisters, als sie sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen ist. Voll Furcht und Schrecken, dass der Leichnam Jesu gestohlen worden sei, holt sie Petrus und Johannes dazu. Diese sehen das leere Grab und das Leichen- und das Schweißtuch Jesu sauber zusammengelegt, dort wo er lag, verstehen aber nicht.

Später erscheint der auferstandene Jesus zuerst Maria Magdalena, dann den völlig verängstigten Jüngern. Er haucht ihnen seinen Heiligen Geist zu und sendet sie aus, die Sünden zu vergeben.

Deutung für Januar 2024

Der Beginn des Jahres 2024 bedeutet zunächst einmal das Ende des Jahres 2023. Es ist Zeit, zurückzulassen was tot ist. Das ist schmerzhaft und natürlich trauern wir vielem Verlorenen noch eine Zeitlang nach. Doch Maria stellt sich ihrem Schmerz und geht zum Grab, sie möchte sich von dem, was sie verloren glaubt, verabschieden, vielleicht sogar einen Schlussstrich darunterziehen. Sie erschrickt, als der Stein vom Grab weggenommen ist, denn sie ist noch nicht bereit für das Neue, sie ist in diesem Moment noch ganz im eben grade Verlorenen verhaftet. Die Jünger, denen Jesus genau diesen Tag immer wieder erklärt hat, begreifen gar nichts – sie haben damals nicht richtig zugehört und finden jetzt darum keinen Trost, sondern nur Angst.

Es ist Jesus selbst, der allen Beteiligten durch sein Erscheinen Frieden, Trost und Hoffnung gibt.

Wenn wir zum Beginn des neuen Jahres auf die Trümmer des alten zurückblicken geht es uns doch genauso!

Manche stellen sich zwar der Wahrheit, wollen sie so verarbeiten, aber halten sich dabei unbewusst krampfhaft am Vergangenen fest. Sie sind daher nicht bereit, Neues an sich heranzulassen. Neues, das nur darauf wartet, entdeckt zu werden.

Andere haben mit Blick auf die vielen Katastrophen des vergangenen Jahres längst alle Hoffnung fahren lassen. Es wäre jetzt so wichtig für sie, sich der Hoffnung des Evangeliums zuzuwenden, denn wie sagt Jesus: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“. Leider haben sie – genau wie die Jünger seinerzeit – bei dem Hoffnungsteil des Evangeliums nicht richtig zugehört. Zwar gehört, aber nicht verstanden. Sie blicken mit Angst auf das neue Jahr, denn es wird ganz zweifellos an den Trümmern des vergangenen Jahres anknüpfen, darauf aufbauen. Was kann man da noch Gutes erwarten?

Ich habe vieles gemein sowohl mit Maria als auch mit den Jüngern und so sind mir diese jetzt ein Halt in dieser Zeit des Wandels. Ich weiß, wenn ich zum Grab 2023 gehe, so wird es leer sein. Ich muss verstehen, dass ich in dem Zurückgelassenen nichts finden werde, was mich vorwärtsbringen kann. Auch wenn es schwerfällt, ich muss vorwärts gehen und Jesus sagt mir, dass ich das auch kann. So ist der Januar ein Test des Vertrauens. Das Neue, das Verheißene liegt vor mir. Gehe ich darauf zu oder verharre ich in der Vergangenheit? Und wenn es scheinbar gar nicht weitergeht oder wenn mir die Kraft zum Aufstehen fehlt? Wenn ich trotz aller Mühe nicht verstanden habe? Dann kann ich darauf vertrauen, dass Jesus kommt und mich führen und anleiten, wenn nötig auch tragen wird. Das hat er mir versprochen!

Daher mein Spruch zum Monat Januar:

„Da kam Jesus und trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!“ (Joh 20,19)