Raunachtslegung 2023/2024 „nach Art des Herrn“?
Karten
|
Zum Bibeltext
Zum Ende der Bergpredigt erklärt Jesus den Zuhörern, auf was sie achten, worum sie sich bemühen sollten – um ihren Schatz im Himmel. Denn alles Irdische ist vergänglich, was immer sie da horten, sie werden es auf die eine oder andere Art wieder verlieren. Was sie im Himmel sammeln, das bleibt ihnen ewig. Wenn sie dies bedenken, werden sie ihr Mühen und Streben auf dieser Welt neu bewerten. Und sie werden für ihre irdischen Bedürfnisse beruhigter sein als vorher, weil sie darauf vertrauen, dass Gott für das Nötige sorgt. Sie haben es nicht nötig sich zu Sklaven der Zeit und damit des Fürsten dieser Welt (erste Karte) zu machen, denn sie sind Kinder des Herrn der Ernte (zweite Karte), also Gott und Erben seines Reiches der Gerechtigkeit.
Deutung für Oktober 2024
Den Teufel genau an dem Tag ins Spiel bringen, wenn ich kaum aus den Augen gucken kann. Soll noch mal einer sagen, Gott verstünde nichts von „Cliffhängern“...
Im Grunde hat die Deutung ja schon mit dem letzten Satz zum Bibeltext begonnen. Die Teufelskarte ist unsere Realität. Im Alltag fühlen wir uns wie in Ketten; irgendwas in dieser Welt treibt uns immer. In einer TV-Serie hörte ich neulich den Satz: „Die Geschichte erzählt immer von den Kriegen, die Frieden spielen in der Geschichte keine Rolle.“
Das klingt hart und das ist es auch, aber Gott und sein Frieden ist der Gegenpol zum Lauf der Welt. Diese Geschichte erzählt vom Frieden. Ja, in der Bibel werden auch Kriege erwähnt und meist auch sehr grausam geschildert. Doch trotzdem ist unser Gott kein Gott des Blutes und des Krieges, diese Bilder bleiben uns nur in der Erinnerung stärker haften, weil sie uns so vertraut sind!
So spiegeln diese beiden Karten die beiden Extreme wider: Die von Gott versprochene Fülle im Übermaß und die Ketten (der Sünde) an denen wir hängen und die uns recht erfolgreich von der Fülle verhalten. Ich hatte zum Jahreswechsel 23/24 vier Augenoperationen, zwei wegen des Grauen und zwei wegen des Grünen Stars. Schon am dritten Tag nach der letzten Katarakt-OP, also lange bevor die Augen komplett abgeheilt waren, konnte ich deutlich besser sehen, als die letzten mindestens 10 Jahre. Welche Wunder sind uns heute möglich, Jesus hat nicht übertrieben! Aber welche Wunder wären uns möglich, wenn wir die Ketten – die ja wie im Bild eigentlich recht locker hängen – einfach abstreiften, welche Wunder würden wir vollbringen, wenn wir unser ganzes Streben darauf konzentrierten, die Fülle zum Nutzen aller zu gebrauchen und damit aufhörten uns gegenseitig zu schaden?
Der erste Schritt wäre, die Ketten als solche wahrzunehmen, zu schauen, wo im Leben habe ich mir selbst Ketten angelegt, wo habe ich mir Ketten anlegen lassen? Um eine Situation ändern zu können, muss ich sie erst richtig wahrnehmen. So steht der Oktober für Innehalten, forschen nach den Ketten, die mich in dieser Welt binden.
Daher mein Spruch für Oktober:
„Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Mt 6,33)