Es ist immer wieder wunderbar, wenn Papa verschiedene Mosaiksteinchen vor meinem geistigen Auge zu einem Bild zusammenfügt. Ich habe ganz zu Beginn dieses Projektes hier schon davon geschrieben, wie er Stationen meines Lebens, genau genommen auch Stationen meiner Vorfahren zu einem Bild zusammensetzte, die mich genau an diesen Punkt brachten, an dem ich jetzt bin - ganz besonders jene, die damals keinen Sinn zu ergeben schienen.
Heute zeigt er mir den Zusammenhang zwischen dem Lebensweg eines jeden einzelnen Menschen und dem Aufbau der Bibel. Entscheide selbst, ob das einen Sinn ergibt:
Zeugung bis Geburt – Schöpfung
Säuglingsalter – Paradies
Dann kommt der Punkt, an dem das Kind anfängt, eigene Entscheidungen zu treffen, hier tritt es in die Phase des Alten Bundes ein. Das Leben erscheint zunächst unendlich (Zeitalter der Patriarchen) und pendelt zwischen den Extremen, auch dann noch, wenn die Lebenserfahrung bereits deutlich gemacht hat, dass das Leben höchst endlich ist. Jeder von uns ist dann mal Joram, mal Ahas oder einer der anderen Könige aus den Büchern der Chronik. Mit etwas Glück und Gottes Segen erfährt das Kind in dieser Phase von Jesus, dem Messias. Mit noch mehr Segen wird es die Frohe Botschaft mit kindlichem Eifer aufnehmen, das Kind wird von ihr eingehüllt, darin geborgen sein. Wenn es nicht so gut läuft, wird der Jugendliche aber aus dieser Hülle wieder ausbrechen und sich außerhalb aufhalten, vielleicht von Zeit zu Zeit mal wieder rein blinzeln aber ohne echte Berührung.
Viele Menschen verbleiben ihr ganzes Leben lang in dieser Phase, der Schwelle zwischen Altem und Neuem Bund. Es ist die Zeit des Gesetzes, der Erziehung. Gott ist irgendein Wesen „da draußen“. Er hat in dieser Welt starke Konkurrenz. Darum wird sein Gesetz auch oft als Einschränkung empfunden.
Viele andere Menschen erhalten aber ein besonderes Geschenk. Jesus, der lebendige Gott, offenbart sich ihnen, berührt sie, wie er dies zuerst mit seinen Jüngern tat und durchdringt sie mit Heiligem Geist. Wenn sie seinem Ruf folgen, treten sie in ein neues Leben ein, in die Phase des Neuen Bundes. Gott ist nicht mehr Richter, sondern Vater; Gesetz wird zu Schutz, Versagen zu Vergebung, Verheißung zu Wahrheit.
Im Neuen Bund ist der Tod nicht mehr das Ende, der Tod ist das Tor zur Auferstehung und macht uns eins mit Christus, der lebenslange Kampf wird in Sieg verwandelt. Der Christ, der in Christus gerettete Mensch, erfährt auch die letzte Phase, die – mangels persönlicher Erfahrung lebender Menschen – in der Offenbarung nur angedeutet ist.
Jesus ist nicht an zeitliche Grenzen gebunden, daher erfahren wir im Alten Testament immer wieder von Menschen, die ihm in Visionen schon lange vor seiner Menschwerdung begegnet sind. Das zeigt uns, dass auch der Plan Gottes mit uns nicht an zeitliche Grenzen gebunden ist. Die Zeit ist, wie der Raum lediglich eine Orientierungshilfe für uns.
Die Bibel als Bild für jedes einzelne Leben auf dieser Welt. Was hältst du davon?
Man könnte natürlich auch einen Schritt weiter gehen und sagen: Jedes einzelne Menschenleben auf dieser Welt bestätigt die Bibel!