Apostelgeschichte 17, 10-34 (20. + 21. Februar)

Die nächsten Stationen dieser zweiten Missionsreise sind Beröa und Athen.

Die in Beröa von Gott Gerufenen sind ein ganz besonderer Schlag. Sie jubeln nicht einfach dem Evangelium und seinen Verkündern zu, sie schlagen in den Schriften nach und forschen, ob die Apostel die Wahrheit oder Unsinn erzählen. Sie stellen fest: Absolut korrekte Botschaft!

Wieder nimmt Christus eine Stadt in seine Kirche auf, wieder wächst Neid und Missgunst bei den Außenstehenden, dieses Mal tatkräftig angestachelt von Agitatoren aus Tessalonich. Auch dieses Mal also keine Zeit zum Verweilen; angetrieben von den Neidern legt die Verkündigung ein noch höheres Tempo ein. Die Neider erreichen damit also das Gegenteil von dem, was sie vorhatten.

Athen ist ein schwieriges Pflaster. Die Athener haben sich eine sehr moderne Form von Toleranz angewöhnt, sie lassen einfach alles gelten. Athen ist ein Marktplatz der Götter und Religionen; für jeden Geschmack ist was dabei. Es gibt sogar eine Anbetungsstätte für den unbekannten Gott. Wie willst du diesen Leuten sagen, dass es im Himmel nur eine Wahrheit gibt?

Paulus versucht es trotzdem. Er nimmt den unbekannten Gott als Diskussionsgrundlage, erklärt, dies sei der Gott der Schöpfung und der Christus der Rettung, der ewiges Leben verheiße. Einige lachen darüber, andere finden diese Lehre interessant und möchten weitere Geschichten darüber hören, vielleicht auch darüber philosophieren, Pros und Kontras ausdiskutieren, Kompromisse und alternative Zugänge finden usw.

Paulus erkennt die aussichtlose Lage und geht. Einige der Zuhörer – aus dieser Formulierung kann man wohl schließen, dass es nicht sehr viele waren – schließen sich der Botschaft an und werden gläubig.

In Athen finden wir die heutige Situation wieder. Im Wettstreit mit anderen Religionen und esoterischen Gemeinschaften wird von und in christlichen Gemeinden häufig ein interkultureller Dialog gefordert. Dieser ist sinnvoll und notwendig, wenn es ums alltägliche Zusammenleben geht. Eine Vermischung verschiedener Religionen zu einer neuen schließt sich aber da aus, wo die Kernaussagen des Evangeliums angegriffen werden:

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Joh 14, 6)

„Es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!“ (Apg 4, 12)

Dies macht Paulus mit seinem kommentarlosen Weggehen deutlich.

Faustregel: Ohne Anerkennung der Prophezeiungen über Jesus Christus und seinen durch ihn gegebenen Geboten im Alten und Neuen Testament kann es keine gemeinsame Glaubenspraxis geben.

Das heißt nicht, dass es nicht gemeinsame, interreligiöse Unternehmungen im Geiste des kulturellen Austauschs geben kann. In der alltäglichen Lebensbewältigung können alle Kulturen nur voneinander lernen. Allein die christliche Botschaft, das Evangelium, können wir nur verkünden; wir haben nicht das Recht, das uns von Gott eingegebene Wort zur Diskussion freizugeben.

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