Johannes 6, 52-71 (2. April)

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6)

Wortwörtlich hatte Jesus gesagt: „Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.“ (Joh 6, 51) Und in diesem Satz zeigt sich, dass seine Zuhörer ihn eben noch nicht – wie gestern beschrieben – wie Nahrung in ihr Leben aufgenommen haben, um ewiges Leben zu haben. Sie glauben nicht, Gott hat ihnen entweder diesen Glauben noch nicht gegeben (sie nicht auserwählt) oder – was wahrscheinlicher ist – sie haben nicht auf ihn gehört. Jedenfalls finden sie diese Aussage eklig und regen sich darüber auf. „Selig ist, wer keinen Anstoß an mir nimmt“ (Mt 6,11).

Doch Jesus wiederholt: Er lebt um für die zu sterben, die an ihn glauben. Er stirbt, damit die ewiges Leben haben, die an ihn glauben. Die Vorfahren haben das Brot vom Himmel, das Manna, gegessen, aber sie sind alle gestorben. Er, Jesus, ist aber das von Gott gesandte lebendige Brot.  Nur wer dieses Opfer immer wieder an- und aufnimmt (wir kommen ständig in Situationen, in denen wir diese Entscheidung aufs Neue treffen müssen), der bleibt in Jesus und hat ewiges Leben.

Das ist für die Zuhörer, ja sogar für einige seiner Jünger (damit sind hier nicht nur die Zwölf gemeint; in dieser frühen Phase seines Wirkens gab es viele Menschen, wie die vom See, die mit ihm durch Galiläa gezogen sind) einfach zu viel. Sie sind für diese revolutionäre Änderung des Vertrages mit Gott nicht bereit. Tatsächlich erfüllt Gott nur den mit seinem Volk geschlossenen Vertrag, das erkennen sie aber nicht, weil sie den dafür benötigten Glauben nicht haben. Jesus erkennt das und erklärt den Jüngern, dass sie diese Wahrheit bei seiner Himmelfahrt erkennen werden. Der Körper, in dem wir leben ist nur ein Gefäß; er nützt uns nichts. Das Leben, das er uns gibt, kommt aus dem Geist Gottes. Und nun wiederholt er noch einmal: Wer ihm nachfolgt, wer ihm glauben wird, der wurde zuvor vom Vater für diesen Weg auserwählt. Es gibt keine Möglichkeit aus eigener Kraft und Anstrengung zum Glauben und zum ewigen Leben zu kommen.

Das ist für viele zu weit weg von dem, was sie von ihren Vätern über das Gesetz gelernt haben: Bisher versprach allein das genaue Befolgen des von Moses gegeben Gesetzes das Leben, nun soll es der Glaube an eine Person (sie erkennen ja nicht, dass Jesus der Christus – Gott – ist) sein? Sie wenden sich von Jesus ab.

Dieses Grundproblem hat sich bis heute nicht geändert! Glaubst du, dass Jesus für deine Sünden starb? Glaubst du, dass Jesus damit für dich ewiges Leben erkauft hat? Glaubst du, dass Gott so treu ist, dass er wirklich jeden Preis bezahlt um dich zu retten? Nur wenn du diese Wahrheit in dich aufnimmst, nur wenn du dieser Wahrheit in deinem Leben Raum gibst, ihr die Möglichkeit gibst, dich zu führen und nach Gottes Bild neu zu erschaffen, dann hast du Christus in dir und bist selbst in Christus. Nur dann hast du das Leben aus dem Geist. Nur dann bist du gerettet.

Wenn du dagegen in Jesus nur einen guten Menschen siehst, der viele Wunder getan hat, einen Menschen, der dir ein Vorbild sein soll, dann ist das nur ein guter Anfang. Doch dann steht Jesus immer noch vor deiner Tür und klopft an (Offb 3,20), aber solange du die Tür nicht aufmachst und ihn als dein Retter in dein Leben lässt, bist du nicht gerettet. Es ist wie bei dem Ertrinkenden. Wenn er die Hand des Rettungsschwimmers nicht ergreift, dann wird er sterben, egal wie sehr er den Retter verehrt. Bleib nicht am Anfang stehen! Ergreife die Hand, die dir Jesus reicht und halte sie fest.

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