Johannes 7, 1-39 (3.-5. April)

„Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn.“ (Joh 14,13)

Das Laubhüttenfest rückt näher und die Brüder Jesu (Maria und Josef hatten noch weitere Kinder, wie die Bibel berichtet) drängen ihn, mit ihnen nach Jerusalem zu kommen um den Leuten seine Macht zu zeigen, sprich: Er soll vor Publikum eine Varieté Show aufziehen. Aus dieser Fixierung aufs Äußerliche schließt Johannes, dass selbst eine Brüder nicht wirklich begriffen haben wer Jesus ist – nicht wirklich glauben.

Jesus lehnt ab. Er weiß, dass die Juden ihn töten wollen und töten werden – den Zeitpunkt bestimmt aber Gott und dieser Zeitpunkt ist noch nicht da. Doch Jesus geht auch zum Fest, allerdings ohne sich zu erkennen zu geben. Etwa zur Hälfte des Festes fängt er dann doch an im Tempel zu predigen. Man stelle sich vor: Da steht ein Mann in Mitten der gläubigen Juden, dem man die schwere körperliche Zimmermannsarbeit der letzten ca. 15 Jahre ansieht und fängt auf eine sicherlich recht eigenwillige Art an die Tora auszulegen. Inhalt seiner Predigt wird wahrscheinlich nicht die Verkündigung des Gesetzes sondern die durch ihn angebrochene Gnadenzeit gewesen sein. Die Juden hörten also eine Predigt, wie man sie sonst nicht hört und wunderten sich, wie so ein einfacher Mann eine solche Rede halten kann.

Jesus erklärt ihnen, dass er ja nicht aus sich heraus redet. Er gibt nur weiter, was Gott, der ihn gesandt hat, ihm sagt und er tut nur das, was Gott ihn aufträgt zu tun. Er gehorcht nur Gott und doch wollten sie ihn töten. Nun erkennen sie ihn. Das ist doch der, den der Hohe Rat töten möchte, das ist doch der Sohn des Zimmermanns aus Nazareth! Jesus bestätigt und sagt ihnen gleichzeitig, dass sie keine Ahnung haben, wer er wirklich ist und woher er wirklich kommt. Noch ist es nicht soweit, aber bald wird er zurückkehren von wo er gekommen ist. Da die Juden, hier insbesondere die Pharisäer nicht an ihn glauben, können sie natürlich nicht verstehen, dass er von seinem Tod, seiner Auferstehung und Himmelfahrt spricht.

Am letzten Tag des Festes wiederholt Jesus, was er schon zuvor zur Samariterin am Jakobsbrunnen gesagt hatte: „Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ (Joh 7, 37+38) In diesem Satz erklärt Jesus die Beziehung zwischen ihm und seiner (zu diesem Zeitpunkt noch zukünftigen) Kirche: Das Wasser steht für das Wort Gottes; im Johannes Evangelium ist dabei das Wort und Jesus ein und dasselbe. Wer Jesus in sich aufnimmt, wird dadurch nicht nur selbst gerettet, Gott wird durch ihn in der Welt wirken und er wird dadurch selbst zum Retter für andere. Jesus lebt nicht nur im Himmel, wo er zur Rechten Gottes sitzt und auf den Tag des Gerichts wartet, er lebt und wirkt in jedem Augenblick in dieser Welt in dir und mir und durch dich und mich. Erkennst du jetzt die Macht, die im einleitenden Zitat – Joh 14,13 – steckt?

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