Johannes 7,40-53 (6. April)

Und nun passiert, was Simeon bei der Beschneidung Jesu ihm Tempel über ihn prophezeit hatte:

Ein Teil der Menge hört diese Worte und erkennt im Herzen, dass dieser Mensch der Christus ist. Alles, was er über das Gesetz an das sie glauben sagt, alles was er tut zeigt ihnen, dass er wirklich von Gott gesandt ist. Alles was er ihnen darüber hinaus verspricht, tut er daher offensichtlich mit Vollmacht – er muss der Messias sein!

Der andere Teil glaubt nur, was er sieht. Dieser Mensch ist nicht mal aus Bethlehem, er stammt nicht von David ab (was natürlich falsch ist), er ist also ein Hochstapler und Gotteslästerer und muss sterben.

Andererseits traut sich zu diesem Zeitpunkt noch niemand, ihn zu ergreifen und abzuführen. Zum einen, weil vermutlich die Menge der Anhänger mindestens so groß war wie die der Angreifer, zum anderen aber natürlich auch, weil der von Gott bestimmte Zeitpunkt einfach noch nicht da war. Die Obersten Jerusalems sind stinksauer, weil ihre Diener Jesus nicht gleich mitgebracht haben und werfen ihnen vor zu seinen Anhängern zu gehören, als diese sich bewundernd über seine Rede äußern. Nun zeigt sich, dass der nächtliche Besuch Nikodemus‘, der zu dieser Zeit dem Hohen Rat angehört, bei Jesus doch nicht ohne Wirkung geblieben war. Er wagt eine schüchterne Verteidigungsrede und fordert, dass man ihn doch erst einmal anhören möge, ehe man ihn verurteilt. Doch die Obersten haben ihr Urteil schon gefällt.

Auch diese Spaltung unter den Menschen über Jesus wird bis zum Gericht nicht überwunden werden. Menschen, die sich an die Ketten ihrer eigenen spirituellen Rituale oder an die Unterwerfung unter weltliche Götzen gewöhnt und dort gemütlich eingerichtet haben, werden sich gegen den wahren Befreier auflehnen, werden ihn ablehnen und bekämpfen. Der Zusammenbruch des Alten und die Entstehung des Neuen vor ihren Augen macht ihnen Angst.

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