Johannes 9, 1-17 (10. April)

An einem Sabbat kommt Jesus mit seinen Jüngern an einem Bettler vorbei, der von Geburt an blind ist. Die Juden hatten das Gesetz so interpretiert, dass Gott auf diese Weise Sünden bestraft und zwar die eigenen oder die der Vorfahren. Also tun sie hier genau das, was wir bei einem Unglücksfall heute auch tun: Sie wollen wissen, wer daran schuld ist.

Jesus erklärt ihnen, dass dies nicht die Sichtweise Gottes ist sondern sie an diesem Blinden nur vorbeikommen, damit sie die Werke Gottes erkennen können. Dann heilt er den Blinden. Oder anders ausgedrückt: Er bringt das Licht in seine Finsternis.

Die Menschen wundern sich, einige können das Wunder gar nicht glauben und sagen es sei nur eine Verwechslung. Die Pharisäer regen sich natürlich darüber auf, dass Jesus mal wieder am Sabbat geheilt hat. So einer, der sich nicht an das Gesetz hält, kann nicht von Gott sein! Der Geheilte aber besteht darauf: Jesus ist ein Prophet. Und wieder entsteht eine Spaltung zwischen Befürwortern und Gegnern.

Interessant an diesem Wunder: Jesus sagt nicht einfach „Sei geheilt!“ oder „Dein Glaube hat dich geheilt.“ Dieses Mal beschmiert er die Augen des Blinden mit einem Brei aus Staub und seinem Speichel und gibt genaue Handlungsanweisungen an ihn. Der Blinde gehorcht ohne nachzufragen. Ein Zeichen deines Glaubens ist der Gehorsam. Manchmal wird Gott dir einfach sagen oder dich spüren lassen, was jetzt als nächstes in deinem Leben dran ist. Dann bedeutet Glauben, dies ohne zu zögern und ohne Widerspruch zu tun – nicht, weil Gott allmächtig ist, sondern weil du seinem Wort vertraust.

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