Johannes 9,35 – 10,6 (12. April)

Jesus sammelt den Mann ein und gibt sich ihm als Sohn Gottes zu erkennen. Er erklärt ihm, dass er zum Richter bestellt ist und die sehend macht, die blind sind und die blind, die sehend sind (oder vielleicht sollte man besser sagen: sich für sehend halten).

Es ist klar, dass Jesus hier auf seine Mission anspielt. Er wird denen die Erlösung bringen, die sie suchen, die also noch keine Gemeinschaft mit Gott haben. Er wird umgekehrt denen den Segen Gottes entziehen, die ihn bisher sicher glaubten. Die Pharisäer verstehen diese Botschaft und sind erbost über diese Aussage. Doch das bestätigt Jesus nur seine eben getroffene Aussage.

Zum Gleichnis von der Schafhürde (Joh 10,1-6): Die Schafhürde ist ein eingezäunter Bereich für Schafe. Hiermit sind offensichtlich die Juden gemeint, die abgegrenzt von den übrigen Nationen lebten. Heute sind damit auch die Christen gemeint, also die Menschen, die an Jesus als ihren Christus glauben. Für diese ist die Schafhürde aber vielleicht eher die Sünde, die sie von Gott getrennt hält. Diebe und Räuber sind falsche Lehrer und Propheten. Sie kommen nicht durch die Tür – darum kümmern wir uns morgen. Der Hirte kommt durch die Tür, d.h., er kommt auf dem Weg, auf dem er durch Propheten und Schriften angekündigt wurde. Seine Schafe erkennen ihn an der Stimme. Das heißt die Gläubigen erkennen den Messias an dem, was er sagt, denn sie achten die Propheten und kennen die Schriften. Der Hirte, also Jesus, ruft seine Schafe beim Namen (Jes 43,1), er führt sie aus der Umzäunung in die Freiheit und sie folgen ihm in die Freiheit (Gottes).

Ja, Christen kennen ihren Hirten, sie erkennen ihn an dem, was er ihnen sagt. Was Jesus uns verkündet, ist die Erfüllung der Verheißungen der Propheten, aufgeschrieben in der Tora bzw. im Alten Testament. Daran erkennen Christen auch die oben genannten Diebe und Räuber, denn Fremde verkünden immer etwas anderes. Darum laufen die Schafe Jesu einem Fremden nicht hinterher. Sie erkennen nicht nur die Stimme ihres Hirten, sie können sie auch von den falschen Versprechungen der Verführer unterscheiden.

Kennst du die Verheißungen der Propheten gut genug um sie vom esoterischen Gequatsche falscher Heilsprediger unterscheiden zu können? Jesus macht dich frei, ein selbst ernannter Messias führt dich nur von einer Abhängigkeit (Schafhürde) in eine andere.

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