Johannes 10, 7-21 (13. April)

Jesus ist nicht nur der Hirte, er ist auch die Tür. Das ist ein wichtiger Hinweis. Der Hirte führt und die Schafe folgen, d.h. sie hören auf den Hirten und tun, was er sagt, weil sie ihm vertrauen. Jesus ist aber auch die Tür – er selbst ist das versprochene Wort, ohne Jesus gibt es keine Tür für die Schafe. Das heißt, es gibt keinen anderen Weg ins Reich Gottes als nur durch Jesus. Die offene Tür, durch die die Schafe ein- und ausgehen können ist das Symbol der Freiheit, die uns das Wort gibt. Anders ausgedrückt: Nur der Glaube an Jesus rettet; es gibt keinen Seiteneingang ins Reich Gottes. Diebe und Räuber, um im Bild zu bleiben, werden versuchen, den Schafen eine Lücke im Zaun zu zeigen und ihnen erklären, dass das Reich Gottes hinter dieser „Tür“ wartet. Jeder Beobachter sieht sofort ein, dass das natürlich eine Lüge ist, denn er sieht beides, Tür und Lücke im Zaun. Wenn du aber das Schaf bist, ist die Situation oft nicht so eindeutig. Hat nicht Jesus auch gesagt, dass der Weg zum Heil schmal ist? Falsche Propheten werden dich mit solchen biblischen Brocken ködern.

Darum gibt uns Jesus weitere Erkennungszeichen: Der wahre Hirte ist treu bis in den eigenen Tod und darüber hinaus. Der wahre Hirte hat Vollmacht über Leben und Tod. Er kann sein Leben geben (für die Schafe) und er kann es auch wieder nehmen. Jesus kündigt hier seinen Tod und seine Auferstehung an. Das war für die Menschen jener Zeit noch nicht ersichtlich, wir haben hier aber die glückliche Position des Beobachters. Jesus ist für seine Schafe gestorben und er ist für sie am dritten Tage auferstanden. Er lebt – neben seinen Aposteln haben ihn über 500 Menschen in der Zeit zwischen Auferstehung und seiner Himmelfahrt 40 Tage später in Israel gesehen (1. Kor 15,6). Er hat mit seinen Aposteln gegessen (Lk 24,42) und die Wundmale zeigten, dass er wirklich der war, der am Kreuz gestorben ist (Lk 24,39+40). Ein Mensch, der sich nach seinem Tod selbst wieder Leben geben kann, ist offensichtlich nicht nur wahrer Mensch, sondern auch wahrer Gott. Damit ist auch seine Himmelfahrt glaubwürdig (Joh 16,28) und die Aussage, dass er in diesem Moment zur Rechten des Vaters sitzt (wie das der erste Märtyrer Stephanus bei seiner Steinigung bezeugt hat – Apg 7,55+56) Das bezeugt, dass alles, was Jesus uns gesagt hat die Wahrheit ist.

Und es ist auch absolut klar: Genau dieses Zeichen, Ankündigung von bzw. Glaube an den Tod und die Auferstehung Jesu zur Befreiung der Gläubigen vom Gefängnis der Sünde und des Todes sorgte damals wie auch heute für Spaltung. Ist Jesus nur ein Mensch, dann ist diese Ankündigung nur das fromme Geplapper eines Verrückten oder eines Besessenen und der Glaube daran Zeichen von Verrücktheit oder Besessenheit. Wer an keinen Gott glaubt, wird dich wegen deines Glaubens auch heute nur schwer ernstnehmen können. Wer an Gott glaubt, aber nicht glaubt, dass Jesus Gott ist, wird dich vielleicht sogar als Gotteslästerer angreifen. Er wird nicht verstehen und dir vorwerfen, dass du an mehr als einen Gott glaubst – mit dem Heiligen Geist sogar  an drei. Denn auch die Sache mit Vater, Sohn und Heiliger Geist macht ohne Leben (Fleischwerdung), Tod (Opfer für die Rettung) und Auferstehung (Zeichen der Rettung) des Christus keinen Sinn. Jedes Bild, dass man sich – ohne Glauben – davon macht, ist zwangläufig falsch. Vater, Sohn und Heiliger Geist als ein Gott funktioniert nur im Glauben.

Joh 10, 7-21 >>