Die Anführer der 12 Stämme entschließen sich zur Einweihung der Stifthütte ihrem Gott mit großzügigen Opfern zu danken. Jeder gibt exakt dieselbe Opfergabe und um zu zeigen, dass Gott jedes Opfer sieht, wird auch jeder Stamm einzeln mit seinem Opfer erwähnt.
„Der HERR segne dich und behüte dich! Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!“ (Num 6, 24-26)
Heute geht es um einen besonders schönen Abschnitt: Wie ist das eigentlich geregelt, wenn ein Israelit über den „normalen“ Bund hinaus sein Leben für eine bestimmte Zeit ganz dem Herrn, seinem Gott, weihen möchte?
Aus den Versen 1 – 4 ergibt sich, warum später alle Juden mit sichtbaren Erkrankungen wie Geschwüre, Ausschlag/Aussatz, Ausfluss, die Regelblutung bei Frauen, Deformation/Lähmung der Gliedmaßen usw. nicht in den Synagogen beten durften. Gott definiert was unreine Menschen sind und bestimmt, dass sie sich nicht im Lager aufhalten dürfen. Auch wenn Gott hier die Unreinheit deutlich stärker einschränkt, als das später die Juden selbst taten, habe ich meine Probleme damit. Warum sollte Gott, der ins Herz sieht, Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale ausgrenzen?
In diesem Kapitel wird die zu leistende Arbeit an der Stiftshütte, wie schon in Kapitel 3 angedeutet, auf die Unterstämme der Leviten aufgeteilt. Dabei werden die Arbeitenden unter die Aufsicht der Söhne Arons, der Priester gestellt. Dies ist wichtig, denn der Aufenthalt im Allerheiligsten war den Priestern vorbehalten und auch diese durften nur für die vorgeschriebenen Opferzeremonien hinein. Ein unbefugtes Eintreten oder ein Abweichen von den vorgeschriebenen Handlungen, führte unweigerlich zu Tod, wie zwei Söhne des Aron bereits am eigenen Leib erfahren hatten. Daher wird in der Tat ganz detailliert jeder wesentliche Arbeitsschritt in diesem Kapitel erwähnt.
In diesem Kapitel geht es um die Diener Gottes, namentlich die Leviten, den Stamm von Moses und Aron. Moses, Aron und seine Söhne waren schon am Sinai zu Priestern berufen worden, da erscheint es logisch, jetzt wo die Wanderung etwas länger dauern wird und die Stiftshütte ja auch mitwandern muss, die ganze Sippe dauerhaft mit der Organisation zu betrauen. Gott legt fest, welche Unterstämme für welche Teilaufgaben zuständig sind und in welchem der vier Lager (zu jeder Seite der Stiftshütte eins) sie jeweils ihr Quartier aufschlagen sollen. Die Aufgaben werden dann noch einmal in ganz genauen Handlungsanweisungen im nächsten Kapitel beschrieben.
„Die Kinder Israels sollen sich jeder bei seinem Banner und bei den Zeichen ihrer Vaterhäuser lagern; der Stiftshütte zugewandt sollen sie sich ringsum lagern.“ (Num 2,2)
Im zweiten Kapitel legt Gott fest, in welcher Ordnung die Kinder Israel um die Stiftshütte herum lagern sollen. Ausnahme bilden lediglich wieder die Leviten; wie die sich um das Lager verteilen, ist abhängig von ihren Aufgaben bezüglich der Stiftshütte. Darum wird es im nächsten Kapitel gehen.
In Texten wie diesen, in denen es scheinbar um nichts geht, bin ich froh über die an anderer Stelle erwähnten sprechenden Bilder in meinem Kopf.
Die Bücher Mose wurden von Moses während seiner 40-jährigen Wüstenwanderung mit dem Volk Israel aus Ägypten ins von Gott versprochene gelobte Land, von der Sklaverei in die Freiheit. Doch das Volk hatte trotz der mächtigen Zeichen ihres Gottes, die in Ägypten geschehen waren, so ihre Probleme mit Glauben und Vertrauen an den einen Gott, wurden ihm immer wieder untreu, murrten und klagen. Als sie sich dann noch weigerten, dem Befehl Gottes, das Land, das er ihnen versprochen hatte einzunehmen zu folgen, obwohl er ihnen versprach bei ihnen zu sein, was er ja während des ganzen Weges von Ägypten nach Kanaan auch sicht- und hörbar getan hatte, war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Gott entschied, dass dieses Volk Sklaven sind und Sklaven bleiben werden. Daher solle keiner über 20 – bis auf Khaleb und Joshua, die treu geblieben waren – das Land besitzen und er würde sie durch die Wüste irren lassen, bis alle gestorben seien und nur noch ihre Kinder und Kindeskinder übrigblieben. Das vierte Buch Mose erzählt von diesen vierzig Jahren.
Zu Kapitel 1