Niedergang und Rettung – Jesaja 8 (16. April)

„Nennt nicht alles Verschwörung, was dieses Volk Verschwörung nennt, und vor dem, was es fürchtet, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht davor!“ (Jes 8, 12)

Der Vers 12 ist beispielhaft für ein gottloses Volk. Hinter allem, was solche Menschen in irgendeiner Weise begrenzt oder belastet wittern sie eine Verschwörung. Wer an Gott glaubt fürchtet Entwicklungen, die sich seinem direkten Einfluss entziehen nicht; der Gläubige fürchtet Gott, der seinen Plan in der ganzen Schöpfung verwirklicht und der hier dem gläubigen Jesaja verkündet, dass schon in kürzester Zeit der König von Assyrien das Land besetzen und tributpflichtig machen wird.

Doch auch das wird nur eine Episode sein, in dem Land, das Gott nun dem im vorigen Kapitel erwähnten Retter Immanuel zum Besitz gibt.

„Den HERRN der Heerscharen, den sollt ihr heiligen; er sei eure Furcht und euer Schrecken! So wird er [euch] zum Heiligtum werden; aber zum Stein des Anstoßes und zum Fels des Strauchelns für die beiden Häuser Israels, zum Fallstrick und zur Schlinge für die Bewohner von Jerusalem, sodass viele unter ihnen straucheln und fallen und zerbrochen, verstrickt und gefangen werden.“ (Jes 8, 13-15)

Gott spart vor seinem Propheten nicht mit Offenbarungen. Der Messias wird das neue Heiligtum sein und somit den bisherigen Tempel ablösen. Doch genau an dieser Entscheidung Gottes werden sich die Geister des Volkes scheiden. Und der Messias wird vom „Weg am See“, im Gebiet der Heiden kommen; damit ist Galiläa und der See Genezareth gemeint.

Gott macht sich hier auch über sein Volk lustig, das eher den Toten glaubt als ihrem lebendigen Gott. Wir sollten das tunlichst nicht tun, denn wir sind nicht besser. Wir holen uns unsere Erkenntnis vielleicht nicht mehr von den Toten, wohl aber von dem Toten, also all den toten Dingen, die wir uns geschaffen haben und die uns umgeben. Wer auch nach der Finanzkrise von 2008, ausgelöst von einer Immobilienblase, immer noch glaubt, dass Geld und Güter die Wahrheit seien, der sollte seine Augen und Ohren überprüfen lassen. Wer seit der russischen Invasion der Ukraine, die bereits 2014 begann, immer noch glaubt, dass internationale Verträge und gegenseitige Verflechtungen genauso verlässlich und friedenssichernd seien, wie die Nächstenliebe, die Gott von uns fordert, der kann auch genauso gut die Toten auf den Schlachtfeldern um Rat fragen. Der Frieden, den die Welt uns bietet, ist alles andere als verlässlich.

Jesaja 8 >>

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