Diese Begriffe ordnet Kapitel 14 der Weisheit zu:
- Beständigkeit (2, 8, 11, 16, 22, 26, 30, 32)
- Verschwiegenheit (3)
- Arbeit (4, 23)
- Ehrlichkeit (5, 25)
- Geschwisterlichkeit (8, 31)
- Eigenverantwortung (10, 12, 14, 15, 19, 20, 21, 24, 34)
- Lernen, Entwicklung (18, 28, 33, 35)
Der Schwerpunkt liegt dabei offensichtlich auf den Begriffen Beständigkeit und Eigenverantwortung, mit einem weiteren Akzent auf Lernen und Entwicklung, damit die ganze Sache nicht zu statisch wird. Ohne Einschränkungen kann man hierin also praktische Lebensweisheit erkennen.
Doch auch in der Beziehung zu Gott spielen diese Dinge eine wichtige Rolle! Gott zeigt uns den Weg, auf dem wir auch dann bleiben sollen, wenn es mal unruhig zugeht. Doch Gott legt uns nicht an die Kette. Egal, wie wir uns entscheiden, wir sind für den gewählten Weg, für unsere Entscheidungen verantwortlich.
Zwei Sprüche ragen in diesem Kapitel aus dem Chor heraus; Vers 1 und Vers 28
„Die Weisheit der Frauen hat ihr Haus gebaut, / die Torheit reißt es nieder mit eigenen Händen.” (Spr 14,1)
„Viel Volk ist der Glanz des Königs, / wenig Leute sind des Fürsten Untergang.” (Spr 14,28)
Der Herr errichtet seine Kirche mit den Gläubigen in den Gemeinden. Ihre Anfänge nahm diese Kirche einst in privaten Häusern, wo sich die Menschen trafen um sich über Austausch von Erfahrungen, Alltagssorgen und Gedanken zum Evangelium im Glauben zu stärken. Gerade die patriarchische Gesellschaftsstruktur jener Zeit gab hier den Frauen ein besonderes Gewicht und großen Einfluss. Sie waren für Haus und Familie in besonderem Maße verantwortlich, sie waren daher die begabteren Manager, begabt, mit der Fähigkeit Menschen in friedlichem Zusammensein zu führen. Die Männer errichteten Wände, bauten Möbel aber die Frauen machten ein Zuhause daraus. So wurden auch die ersten christlichen Gemeinden durch das Werk der Frauen ein Zuhause. Paulus hatte keine Scheu, das anzuerkennen. Und diese Beobachtung lässt sich ohne Einschränkungen auf das Heute übertragen:
Wenn Kirche ein Zuhause für die Kinder Gottes sein und bleiben soll – oder vielleicht besser: wieder werden soll – kommt Kirche nicht ohne die besondere Begabung der Frauen, eine Familie, ein Zuhause zu bilden aus. Wenn es um Familie geht – und Kirche ist Familie, nicht Staat – sind Frauen Manager, die den Laden führen und zusammenhalten.
Diese Begabung auf Frauen zu beschränken, wäre natürlich genauso sexistisch, wie sie ihnen – wie heute leider oft noch üblich – mit Hilfe kunstvoll ins Evangelium hineininterpretierter Aussagen abzusprechen!
Ob aber die augenblicklichen Kirchenfürsten, die in der Kirche ja eher eine Art Königreich sehen möchten, diese Begabung haben, erklärt dann Spruch 28.