Lukas 5, 27-39 (21. Januar)

Auf dem Weg sammelt Jesus noch den Zöllner Levi ein und fordert ihn auf, ihm nachzufolgen: einen Zöllner! Die waren im besetzen Israel noch verachteter als die Aussätzigen und das meist zu Recht. Zöllner hatten die Aufgabe Steuern und Abgaben für Rom einzutreiben und sie taten das mit großem Eifer. Dabei hatte sich dann auch schnell ein neues Geschäftsmodell entwickelt: Die Zöllner schlugen auf die von Rom geforderten Abgaben einfach eigene, selbst erfundene Gebühren drauf und bereicherten sich so an ihren Landsleuten. Ein verabscheuungswürdiges Pack also – und Jesus zeigt offensichtlich Sympathie gegenüber diesem Zöllner. Wir können uns lebhaft vorstellen, was in den Menschen vorgeht, die das beobachten.

Doch schlimmer noch! Levi richtet ein großes Essen für Jesus aus und lädt all seine Freunde, selbstverständlich auch Zöllner, dazu ein. Und am Schlimmsten: Jesus nimmt die Einladung an und isst mit den Zöllnern.

Die Schriftgelehrten und Pharisäer sind – gelinde gesagt – leicht angesäuert und fragen was das soll. Jesus erklärt es ihnen dieses Mal in Klartext: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.“ (Lk, 5,31+32)

Und er erklärt ihnen gleich noch in zwei Gleichnissen, dass hier mit ihm etwas ganz Neues beginnt, das nicht mit ihren alten Gewohnheiten zusammenpasst. Und er sagt ihnen mit dem Gleichnis vom alten und neuen Wein auch gleich noch voraus, dass sie das Neue ablehnen und am Alten festhalten werden. Wie er seinen Jüngern einige Zeit später erklären wird, ist ihm dabei völlig klar, dass ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten nicht verstehen werden. Nur seinen Jüngern und allen die an ihn glauben, wird der Heilige Geist die Gleichnisse offenlegen (Mt 13,10-17).

In seiner Erklärung zum Fasten kündigt er bereits seinen gewaltsamen Tod an. (Lk 5,34+35)

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