Lukas 15, 11-32 (5. + 6. März)

Ein offizielles Bild von Gott, unserem Vater und das aus berufenem Mund, nämlich von Jesus persönlich!

Wer ist Gott, der Vater? Was müssen wir uns vorstellen? Jesus erklärt es am undankbaren und ungeduldigen Sohn, der ein bisschen wie wir alle ist. Das ist ihm alles zu spießig, er will frei und selbstbestimmt sein. Also sagt er zu seinem Vater: „Vater, gib mir jetzt schon mein Erbe.“ – Der Vater tut es ohne zu zögern und schon ist der Sohn weg, zieht durch die Welt mit Wein, Weib und Gesang, bis das Vermögen verbraucht ist. Nun geht ihm nicht mehr so gut, alle „Freunde“ haben sich mit dem Geld verflüchtigt und er hält sich mit Mühe als Schweinehirte über Wasser.

Da dämmert es ihm, dass er ein Idiot war und ist. Sein Vater ist ein gerechter Mann; wenn der ihn nur als Knecht beschäftigen würde, ihm würde es besser gehen als hier. Also macht er sich auf den Heimweg. Und wie reagiert der Vater auf den undankbaren Sohn? Als er ihn in der Ferne sieht, läuft er ihm freudig entgegen, umarmt ihn herzlich und liebevoll, noch ehe der Lümmel etwas sagen kann. Dann lässt er ihm das beste Gewand bringen, statt ihn als Knecht zu beschäftigen, gibt er ihm einen Ring, der ihn als Sohn und Erbe ausweist und lässt zur großen Feier über die Heimkehr des verlorenen Sohnes ausrufen.

Das ist unser Gott! Er hat uns unser Erbe lange vor unserer Zeit bereits ausbezahlt und wir haben es mit Eifer verspielt. Aber er wartet. Wenn wir nur einen Fuß in seine Richtung setzen, kommt er uns entgegengerannt. Voller Liebe nimmt er uns wieder auf, macht uns zu Bürgern seines Reiches und lädt uns zum großen Fest. Keine Vorhaltungen, keine Moralpredigt! Ohne Gott sind wir tot, mit ihm haben wir (ewiges) Leben. Das ist ein Grund zum Feiern, nicht zum Schimpfen! So tickt unser Gott.

Wir sehen im Gleichnis vom verlorenen Sohn aber nicht nur die Reaktion des Vaters auf die Umkehr eines ungehorsamen Kindes, wir sehen am älteren Bruder auch die Reaktion der Frommen auf diesen Gott. Die sind nämlich neidisch. „Wie? Ich mühe mich die ganze Zeit für meinen Gott ab und diesen Sünder liebt er? Das ist doch ungerecht!“ In Foren lese ich manchmal: „Rettung nur aus Gnade, das erscheint mir zu billig.“

Ja, das ist ungerecht nach dem Leistungsgedanken dieser Welt und nach dem selben Gedanken ist es auch zu billig. Gott handelt aber – zu unserem Glück – nach einer höheren Gerechtigkeit. Gerecht ist, wenn eine Seele nicht verloren geht. Gerecht ist, wenn sich eine Seele wieder in freiem Willen unter Schutz und Schirm des Höchsten stellt. Gerecht ist, wenn ein Kind Gottes das ihm vorbestimmte Erbe antritt. In der Kreuzigung seines Sohnes hat Gott diese Gerechtigkeit in der Welt installiert, in dessen Auferstehung hat er unser Erbe bestätigt. Wir sind ein für allemal gerettet, alles dafür ist vorbereitet. Jeder Mensch, der sein Erbe im Himmel antritt, wird als Sieger gefeiert.

Umgekehrt kann nichts, was wir tun uns noch mehr retten – es gibt nichts, womit wir uns diese Rettung verdienen, sie bezahlen könnten. Darum gibt es keinen Grund für Neid, auch meine und deine Rettung war ein Geschenk. Dein Handeln für Gott, rettet nicht dich, sondern ist ein Licht für jene, die noch in der Finsternis sind. Darum freue dich für jedes Kind Gottes, das heim gefunden hat!

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