Doch mit Jesus ist eben doch alles anders. Moses sah das gelobte Land aus der Ferne, er betrat es aber nicht. Jesus stirbt nicht einfach, nachdem sein Werk getan ist – denn es ist nicht getan. Es hat gerade erst begonnen. Moses führt sein Volk bis zum gelobten Land, Jesus, der Christus, bringt uns rüber, denn es ist sein Reich.
Am ersten Tag der Woche kommen die Frauen ans Grab und finden es leer. Engel erklären ihnen: „Der Herr lebt!“, die Elf (Judas, der Verräter lebt nicht mehr) glauben es nicht, Petrus läuft zum Grab, sieht und glaubt. Anderen erscheint der Herr auf dem Weg nach Emmaus, legt ihnen die Schrift aus, dass sie doch endlich verstehen: Kein Grund zur Trauer! Es ist alles genau so, wie Gott es euch versprochen hatte. Sünde und Tod sind besiegt. Gott triumphiert. Als Christus zum Zeichen das Brot bricht wie beim Abendmahl erkennen sie ihn und er verschwindet.
Schließlich erscheint Christus allen Jüngern, ihr Unglaube springt ihn geradezu an, also fragt er sie nach etwas Essbarem. Er trägt die Wundmale, er ist’s, und er ist wirklich, kein Geist, kein Hirngespinst. Christus lebt und er setzt die Zwölf, die im Moment nur elf sind, über die zwölf Stämme Israels in seinem Reich. Er verspricht ihnen nun bald seinen Geist zu schicken und erteilt ihnen den Auftrag das Evangelium zu verkünden zunächst in Jerusalem, schließlich aber allen Völkern.
Erst jetzt, nachdem die Jünger gesehen und mit ihren Herzen und ihrem Verstand begriffen haben, was da vor ihren Augen geschehen war, wie sich der Alte Bund in Jesus erfüllt hat, erst jetzt verlässt der Auferstandene sie wieder. Denn erst jetzt sind die Jünger bereit zu verstehen, dass Jesus das wörtlich meint mit: „Ich bin bei euch bis an der Welt Ende“ (Mt 28,20)
Auch wenn Christus in den Himmel „aufgehoben“ wurde, das Osterereignis und natürlich auch alle Begebenheiten bis Pfingsten und danach, beschrieben in der Apostelgeschichte belegen: Keine Macht der Welt kann Jesus und seine Kirche wieder voneinander trennen – nicht einmal der Tod; der ganz besonders nicht!