„Dein Lächeln strahlt über mir“

Kommunikation.

Gestern gönnte ich mir mal wieder die Teilnahme am Lobpreisabend zum Thema „Vertrauen auf Gott“ und ein einziges Wort in meinem Kopf begleitete jeden Gedanken, jede Aussage, die zu diesem Thema gemacht wurde.

Kommunikation.

Du warst das, Papa! Du hast mir bewusst gemacht, dass die Kommunikation das Ding zwischen uns beiden ist, das uns zusammenbringt und zusammenhält. Du hast mich so gemacht, dass Worte meine Wirklichkeit bilden. Dinge werden für mich wirklich, wenn ich sie ausspreche – das kann geschrieben, gesprochen, gesungen, gedacht oder sonstwie in mein Bewusstsein gekommen sein.

Kommunikation erschafft meine Welt – jeden Tag.

Und dein Wort verbindet uns, wenn ich darüber sinniere, darüber schreibe – wenn wir darüber reden.

Es ist kein Lehrbuch für mich. Es ist die Basis unserer gemeinsamen Wirklichkeit; es ist das, was wir gemeinsam haben, was uns heute verbindet.

Kommunikation.

Sie war irgendwie schon immer zwischen uns, auch wenn ich es nicht so wahrgenommen habe; wenn ich still war, hast halt du geredet, auch wenn ich gar nicht zuhörte. Du warst da.

Und dann begann ich mit dir zu reden, und das war nicht vor sechs Jahren, als dieses Projekt hier begann, das begann schon zehn Jahre davor, als mein Leben zerbrach und ich es dir persönlich vorwarf, dir androhte, ohne dich weiterzugehen … obwohl ich die 30 Jahre davor doch nie ernsthaft mit dir gegangen war.

Menschen, die mich kannten, sorgten sich um mich, wenn sie mich in dieser Zeit sahen, denn ich wirkte so, als wolle ich mir was antun … und der Gedanke beschäftigte mich mehrfach in dieser Zeit.

Doch ich konnte nicht aufgeben. Da war immer der Gedanke, was wäre, wenn es hinter der nächsten Ecke besser wird, wenn dort ein neues Leben für dich beginnt und du einen Schritt vorher aufgegeben hast.

Ich hatte im Leben nie genug, um etwas verschwenden zu können, erstrecht nicht das Leben selbst, von dem es für jeden nur ein Exemplar gibt.

Weiter blicken zu können, als die Augen sehen können, das ist ein Geschenk von dir, von dem in deinem Wort viel berichtet wird.

Da ist Mose, dessen Leben nach einem Mord im Alter von ca. 40 Jahren (so rechnet zumindest Paulus) zerbricht, er muss fliehen. Und weitere 40 Jahre später tauchst du wie aus dem Nichts auf und sagst ihm, dass sein Leben im Grunde jetzt erst beginnt. Und Mose geht und er geht auf einem Weg, den du ihm zeigst, den er aber nicht kennt und von dem er nicht weiß, wo er ihn selbst konkret hinführen wird.

Da ist Hiob, von ihm war gestern die Rede. Sein Leben zerbricht komplett, da bleibt nichts übrig. Aber er klammert sich an dich, er lässt dich mit dieser Situation in die du ihn hast stolpern lassen nicht davonkommen. So liest sich zumindest der Text. Ist es vielleicht nicht eher so, dass auch du ihn aus dem Hintergrund weiter antreibst, was er nicht wahrnimmt und in seiner Situation, der empfundenen völligen Handlungsunfähigkeit auch nicht verstehen kann, einer Situation, die ihn aber dazu bringt, dir diese Situation vorzuwerfen – der Anfang von Kommunikation, der Anfang von allem!

„Im Anfang war das Wort“

Und da ist Elia, über den wir diese Tage reden, weil er jetzt dran ist (Beginn auf dieser Seite am 2. September). Nach seinem großen Auftritt gerät er in Verfolgung und Lebensbedrohung. Das löst bei ihm eine Krise aus, in der er einfach aufgibt. Doch du lässt ihn nicht. Du bringst ihm Brot und Wasser an den Ginsterstrauch, forderst ihn auf zu essen und zu trinken und dann weiterzugehen. Du sagst auch ihm nicht, wo das für ihn hinführen wird; du forderst ihn nur auf weiterzugehen, bis er es schließlich tut.

Kommunikation.

Ich rede in den letzten sechs Jahren fast ununterbrochen mit dir. Diese Kommunikation macht dich wirklich, du bist da, du bist fühlbar an meiner Seite.

Und dann sitzen wir hier gemeinsam am Computer und reden über dein Wort, das uns so eng verbindet, unseren Schatz, den wir gemeinsam haben und die ganze Welt um mich verschwindet in diesen Momenten, da sind nur noch du und ich.

Gott, wie ich diese Momente herbeisehne, wie ich diese Zeiten liebe, wie ich dich liebe, Papa!

Der Tag gestern war im Grunde gar nicht mal so gut.

Nach zwei Wochen Pause – und es war wirklich Pause, weil die schwüle Hitze mich zwei Wochen zur Passivität verdonnerte – war wieder Rückentraining und mein Rücken war am Ende des Tages nicht wirklich gut drauf. Ich wäre lieber auf der Couch geblieben. Aber du hast mich hingeschoben, zu diesem Lobpreis, hast mir erklärt, dass ich schon den letzten ausgelassen hatte wegen Rücken und dass der nächste Bibelkreis auf den ersten Schultag fällt und wer weiß, was mein Rücken an diesem Abend zu mir sagen wird.

Und dann bin ich dort und kann die Liedtexte kaum erkennen, weil durch den grauen Star meine Augen so schlecht wurden. Ich werde im Prinzip in jeder Minute an die bevorstehende unbedingt notwendige OP erinnert, die in der Art, wie ich sie mir wünschte aber nicht von der Kasse bezahlt wird. Ich muss also noch dringend Geld organisieren, denn wenn man nie genug hat, um etwas zu verschwenden und einem das sonst nichts ausmacht, hier belastet es einen dann doch.

Und dann gibt es noch tausend andere Kleinigkeiten, die aber glücklicherweise ausgeblendet sind, sobald ich durch die Tür gehe und mich hinsetze.

Und ich höre, dass du nicht nur das große Ganze im Blick hast, sondern dir jeder einzelne von uns am Herzen liegt. Und ich spüre, das ist so wahr.

Und ich gehe nach Hause und spüre, dass ich einen Text schreiben werde über die Gedanken und Gefühle bei diesem Lobpreisabend. Ich notiere mir schon mal die Stichwörter für den nächsten Tag.

Dann gehe ich zu Bett. Es ist kühl geworden, endlich kann man wieder vor drei Uhr morgens schlafen. Danke dafür. Ich bete im Bett meinen Dank dafür:

„Papa!“

Das Übliche also, jenes Gebet, das seit einiger Zeit praktisch jeden Tag beendet und jeden neuen Tag beginnt. Dann spüre ich irgendwie, dass das heute nicht reicht und ich füge an:

„Oh, Papa!“

Dann, aus heiterem Nachthimmel überkommt mich ein Strahlen. Ich muss lächeln, schließlich lachen und ich erinnere mich an einen weiteren Satz aus dem Lobpreisabend: „Vertrauen auf Gott kann man ebenso wenig einstudieren wie herzhaft lachen.“

Und das Lachen wird heftiger, minutenlang lache ich und kann nicht aufhören.

Es gibt keinen Grund dafür, ich muss einfach von Herzen lachen und kann nicht aufhören.

Dein Lächeln strahlt über mir und ich lächle zurück. Wir lachen gemeinsam. Du bist schön, wenn du lachst.

Eine Seite an dir, die ich schon immer an dir vermutet aber so noch nie persönlich erfahren habe. Jetzt kenne ich sie auch.

Da gibt es noch so viel zu entdecken, lass mich für immer an deiner Seite bleiben, Papa!

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.