Weihnachtsgruß – Mit Ansage!

„Als das Telefon klingelte, habe ich gleich an dich gedacht!“ – Jeder von uns hat diesen oder einen ähnlichen Satz schon mal gehört oder selbst ausgesprochen. Gibt es so etwas wie eine Vorahnung, kündigen sich bestimmte Ereignisse an? Und wenn ja, greift Gott auf dieses Mittel bei uns zurück? Gibt es die Prophetie auch für uns ganz normale Christen?

Ich bin überzeugt davon!

Die letzten Tage spukten mir immer wieder die gleichen Gedanken im Kopf herum, zusammen mit dem Gefühl, da kommt was „Textuelles“ auf mich zu. Gott hat eine Botschaft an mich abgeschickt, die sich bereits selbst ankündigt. Es ist, als ob etwas Neues in einem entsteht, das langsam ins Bewusstsein rückt. Als ich dann heute Morgen die inzwischen traditionelle Fernsehkanzel der Arche-Gemeinde anschaute, zählte Pastor Wegert die spukhaften Gedanken der letzten Tage quasi auf und erläuterte sie, das war der endgültige Startschuss für diesen Text. Ich habe Pastor Wegert hier an dieser Stelle schon einmal aufs Deutlichste widersprochen, heute waren wir eines Geistes. Der nüchterne, aufgeklärte Mensch wird hier einwenden, dass uns an Weihnachten doch alle irgendwie dieselben Gedanken bewegen. Doch Hand aufs Herz: Denkst du an Weihnachten zuerst an Prophetie und Erfüllung derselben?

Aber genau deshalb feiern wir doch Weihnachten!

Gott hat durch die Geburt und natürlich das ganze Leben Jesu eine Prophetie, die seit Anbeginn der Zeit die Menschen bewegt – nicht nur die Juden, in allen spirituellen Gemeinschaften gibt es die Ankündigung eines Messias, eines Boten, der direkt von Gott kommt und der die Welt heilt, was auch immer sich die jeweilige Gruppe unter „Heilung“ vorstellt.

Und Gott hat seinerzeit nicht nur dem Täufer mitgeteilt, dass es jetzt soweit ist, wir lesen im Lukas-Evangelium von Simeon und von Hanna, zwei in jener Zeit völlig unauffälligen Menschen, die Erzähler kennen nicht einmal den Stammbaum der beiden, so unscheinbar, so vergessen waren in ihrer Welt. Und genau bei diesen beiden völlig unwichtigen, vielleicht sogar ob ihres standhaften Glaubens belächelten Juden, machte Gott eine Ausnahme und rief sie in den Tempel, als Jesus dort das allererste Mal zugegen war. Äußerlich hat er sich an jenem Tag sicher in keiner Weise von anderen Säuglingen unterschieden, da war kein Heiligenschein über seinem Haupt, kein Engelsheer schwebte über ihm, das „Gloria in excelsis Deo“ jubilierte, als Josef und Maria mit dem Kind im Arm den Tempel betraten. Simeon und Hanna erkannten das Kind einzig, weil Gott es ihnen mitgeteilt hatte und weil sie offen für solche Botschaften von oben waren.

Auch die Zeit war objektiv betrachtet nicht bereit für den neuen König, denn da war ein gewisser Kaiser in Rom, der sein Weltreich mit der Macht seines Militärs immer weiter ausdehnte. Das Römische Reich war kein Friedensreich für die Völker an seinen Grenzen! Und es brachte in die gewaltsam eingegliederten Staaten seine eigene, aus der griechischen Vielgötterei abgeleitete Kultur mit und pfropfte sie den Menschen auf. Da war kein Platz für den jüdischen Gott, die Römer lachten über ihn und sie hatten gut lachen, denn seit 400 Jahren war den Juden kein Prophet mehr erschienen, ihre Religion war zu einem reinen zeremoniellen Kult verkommen, der äußerlich sicherlich nicht mit Glanz und Gloria der römischen Glaubenswelt Schritt halten konnte. Und innerlich war diese Religion bereits tot. Doch Gott hatte nicht aufgehört, in diesem Volk zu wirken. Hanna und Simeon stehen hier beispielhaft für jene, die – vor der Welt unerkannt und unbemerkt – ihrem Gott weiterhin folgten, bereit waren ihm zuzuhören. Hätten die Menschen auf diese beiden Unscheibaren gehört, hätten sie zwei Propheten gehabt. Die hätten vielleicht keine so großen Reden geschwungen, wie ein Elia, ein Elisa oder ein Jeremia, aber sie wären glaubhafte Zeugen dieses Gottes gewesen – und was ist ein Prophet anderes, als ein Zeuge Gottes? Wer weiß, wie viele Propheten die Juden in den 400 Jahren vor der Geburt Jesu einfach aufgrund ihrer zunehmenden Unaufmerksamkeit verschlafen hatten?

So lautet denn auch ein Aufruf Jesu: „Seid wachsam!“

Seid wachsam, denn an Weihnachten erinnern wir uns an die Erfüllung einer Zusage Gottes! In und durch Jesus werden wir alle zu Kindern Gottes. Man versucht dies abzustufen, sagt uns Jesus ist der Sohn Gottes, durch den Gott uns als seine Kinder (nur) annimmt.

Das ist falsch!

Jesus bezeichnet sich als Sohn des Menschen und fordert uns auf Gott Papa zu rufen. Dieses neue, von Gott gegebene Leben ist ein Stück von ihm in uns. Er legt etwas von sich in uns hinein. Wenn du ein Bild brauchst: Die Welt ist die Mutter, die unseren Leib hervorbringt, Gott ist der Vater, dessen Geist der Same ist, der uns zu seinen Kindern macht.

Genauso war es auch bei Jesus!

All die Wunder, die sonst noch um die Geburt Jesu herum geschahen, sind nur Erfüllung der Prophetie, sind die sichtbaren Zeichen einer ansonsten unsichtbaren Wahrheit. Sie wurden so angekündigt, sie sind so geschehen, damit Menschen die das Wort gehört haben und kennen, erkennen können.

Ja, Jesus ist der höchste Herr, der Friedensfürst, der oberste Richter, der König, aber alles, was Jesus für uns sein möchte, ist unser Bruder. Wir sind schnell mit Ehrentiteln und sprechen sie auch gerne aus, sie verbergen so geschickt, was wir wirklich von der angesprochenen Person halten. Wenn wir mit Jesus reden, möchte er mit Jesus angesprochen werden – das ist sein Name und Geschwister ruft man nun einmal beim Namen. Wenn wir mit Gott reden, möchte er mit Vater, Papa oder einem entsprechenden Wort, das unsere Zuneigung und unser Vertrauen ausdrückt, angesprochen werden. Denn das ist, was er für uns ist. Seit Weihnachten vor gut 2000 Jahren. Eigentlich schon immer, aber mit Jesus als Kind wird es offiziell.

Auch heute scheint wieder nicht die Zeit zu sein für einen Messias, kaum einer rechnet mit ihm, immer weniger geben an, an diesen Gott zu glauben. Es ist mit uns passiert, was den Juden jener Zeit auch geschah. Die Welt hat sich und uns in einer Weise verändert, so dass Gott scheinbar nicht mehr reinpasst. Offiziell endete die Zeit der Propheten mit dem Täufer, offiziell begann mit ihm aber auch die Zeit der Zeugen dieses einmaligen Menschen Jesus. Heute haben wir Priester, Bischöfe, Kardinäle, einen Papst, Gemeinde-Teams, Älteste und so weiter. Die kirchlichen Abläufe sind formalisiert, Haken dran!

Wo sind die Zeugen geblieben?

Nicht Zeugen, die sich so nennen, echte Zeugen, die Gott erleben, die Gott und sein Wirken in ihrem Leben spüren können und die uns davon berichten. Und ich kann dir garantieren: Diese Menschen gibt es, mehr als du denkst und sie wollen erzählen, denn sie haben viel zu erzählen. Doch wir hören ihnen nicht zu. Sie sind unscheinbar und unwichtig, wie Hanna und Simeon. Wir hätten gerne wieder einen vom Schlag des Täufers, aber Gott schickt uns die Hannas und die Simeons. Er macht das seit gut 2400 Jahren so, denn wir sollen ja nicht zu diesem Menschen aufsehen, wir sollen durch diese Menschen wieder Gott erkennen können. Ein Zeuge kann daher gar nicht unscheinbar genug sein. Die Aufmerksamkeit für die Zeugen unseres Gottes in dieser Welt ist zugleich die erste Übung. Denn: Wenn wir schon die sichtbaren Zeichen unseres Gottes aufgrund unserer Hast und Unaufmerksamkeit nicht erkennen können, wie sollen wir dann das Wesentliche, aber Unsichtbare erkennen können?

In diesem Sinne wünsche ich dir zu Weihnachten, dass deine Alltagshektik wenigstens ein paar Tage verschwindet und Platz macht für die Ruhe und die Aufmerksamkeit, die du brauchst, um die unscheinbaren Zeichen Gottes in deinem Leben zu erkennen und mit ihrer Hilfe Spur aufzunehmen oder wiederzuentdecken, zu dem Weg, den Gott für dich vorbereitet hat.

Denn Weihnachten macht dich zu seinem Kind!

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