Innehalten – eine philosophische Betrachtung

2024 wird wohl eines der reichsten Ostern, die ich je erfahren habe – das steht jetzt schon fest. Gott redet und redet, wirft den Fokus seines Lichts mal auf diesen, mal auf jenen Punkt. Er ist in unbeschreiblicher, überwältigender Geberlaune, mein Gott. Danke, Papa, für dieses Ostern, für dieses besondere Stückchen Weg mit dir!

Und alles begann mit der Bitte einer guten Freundin, ich solle im Bericht zur Liturgischen Nacht in Untergrombach doch etwas mehr persönliches Zeugnis geben (-> Einladung von Gott). Ich kann nur nochmal betonen, was ich schon dort gesagt habe: Gott hört euch, macht euch bereit!

Doch nun zur vielleicht trockenen Theorie, eine philosophische Betrachtung.

Im letzten Text (-> Sinai – Berg der Entscheidung) fiel der Satz, dass wir Zeit brauchen, innehalten müssen, damit aus etwas Erlebtem eine Erfahrung werden kann. Bei meinem Spaziergang im Regen eben tauchte in mir die Frage auf: „Was unterscheidet eigentlich das Erlebnis von der Erfahrung?“

Hier die Antwort, die sich mir dort unter den Regentropfen, präsentierte:

Unser Leben ist eine Abfolge von Momenten. Momente, die wir bewusst wahrnehmen werden Erlebnisse. Ein Erlebnis ist aber immer an den Moment, also an einen Zeitpunkt gebunden. Ist der Zeitpunkt vorbei, dann ist auch das Erlebnis zu Ende. Zurück bleibt neben einer verblassenden Erinnerung eine Leere, der Hunger nach einem neuen Erlebnis. In unserer Zeit konsumieren wir Erlebnisse ohne sie zu verarbeiten, darum werden manche auch nie satt.

Im Innehalten verarbeiten wir Erlebnisse, das heißt, wir lösen sie aus der Zeit und machen sie uns zu eigen. So werden sie zur Erfahrung. Erfahrungen machen uns reicher, sie verändern uns. Im spirituellen Sinne heißt das: Viele Menschen erleben immer wieder Momente mit Gott, solange sie sich aber nicht die Zeit nehmen innezuhalten und das Erlebte bewusst zu verarbeiten, vielleicht sogar mit anderen zu teilen, werden sie Gott nicht erfahren.

Und es geht noch weiter!

Aus den wertvollen Erfahrungen lernen wir. Eine Lehre aus einer Erfahrung nennt man Erkenntnis.

Beim Innehalten aus der Zeit gelöste, uns zu Eigen gemachte Erfahrungen und Erkenntnisse von und über Gott, das ist der Schatz im Himmel, von dem Jesus spricht. Was die Welt als Vergeudung (von Zeit) verurteilt ist Vermögensbildung im Himmel! Wieder die Sache mit dem Gegenentwurf ...

Natürlich funktioniert dieser Mechanismus auch in irdischen Angelegenheiten, denn die ganze Welt ist Gottes Schöpfung und funktioniert nach seinen Regeln. Wir erwerben täglich neues Wissen. Wir müssten innhalten, damit aus neuem Wissen Erfahrung und Erkenntnis erwachsen kann, doch wir hetzen vorwärts. Wohin uns Wissen ohne Erkenntnis führt, erleben wir täglich. Vielleicht ist die Welt ja dazu verdammt, immer vorwärtszustürmen, immer auf den Abgrund zu. Wir sind das nicht!

 

Erkenntnis des Tages: Man sollte öfter im Regen spazieren gehen!

Natürlich angemessen angezogen und vielleicht nicht grade im stärksten Wolkenbruch. Es ist nicht das primäre Ziel eines Regenspaziergangs bis auf die Knochen nass zu werden… 😉


SAVE THE DATE!

20. April, 18.30 Uhr. Gemeindezentrum Untergrombach:

"Leuchtfeuer": Lobpreisgottesdienst mit anschließender Begegnung.

Falls du dann grade in der Nähe bist - Gott wird auch da sein!

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