Neujahrsgrüße und -gebet

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg
Denn das Reich der Himmel gleicht einem Hausherrn, der am Morgen früh ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen. Und nachdem er mit den Arbeitern um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg.

Als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markt untätig stehen und sprach zu diesen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben! Und sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere untätig dastehen und sprach zu ihnen: Warum steht ihr hier den ganzen Tag untätig? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt! Er spricht zu ihnen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, das werdet ihr empfangen! Als es aber Abend geworden war, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und bezahle ihnen den Lohn, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den Ersten. Und es kamen die, welche um die elfte Stunde [eingestellt worden waren], und empfingen jeder einen Denar. Als aber die Ersten kamen, meinten sie,sie würden mehr empfangen; da empfingen auch sie jeder einen Denar. Und als sie ihn empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgemacht, die wir die Last und Hitze des Tages getragen haben! Er aber antwortete und sprach zu einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem Letzten so viel geben wie dir. Oder habe ich nicht Macht, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Blickst du darum neidisch, weil ich gütig bin? So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt. (Mt 20,1-16)

Gottes Gerechtigkeit geht weit über die hinaus, die ein Mensch verstehen kann. Und genau das ist unser Glück!

Ich wünsche euch allen Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr, Glück habt ihr ja schon. Bleibt auf dem Weg - oder kehrt auf ihn zurück! :)


 

Letzte Worte 2018 und erste Worte 2019

Manchmal ist ein einziges Dankeschön einfach nicht genug …

Lieber Papa!

Ich danke dir für die vielen Momente 2018 mit dir, in denen du mich für einen winzigen Augenblick deine Herrlichkeit und Größe hast erkennen lassen.

Du bist Gott, Schöpfer, Herrscher, König. Du bist der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Du bist das Leben im Überfluss. Du bist der Anfang, das Ende und die Ewigkeit. Amen.

Du hast gesagt „Wer euer König sein möchte, der soll euer Diener sein“ und du bist der einzige, der diese Forderung wirklich mit ganzem Herzen umsetzt. Du hast mich gehen gelehrt und mich auf den Weg gestellt, damit ich nur noch loslaufen muss. Du läufst vor mir her und räumst die Steine weg und wenn ich mir mal wieder an meinem Stolz die Nase blutig geschlagen habe, gibst du mir Trost und Heilung und wartest, bis ich weitergehen kann. Du hast mich gerufen und dreißig Jahre auf meine Antwort gewartet und jetzt fühlt es sich an, als ob du mein zögerndes Nachgeben Tag und Nacht feiern würdest. Es wäre richtig, dass ich meinen Gott feierte, der auf mich gewartet und mich gerettet hat.

Papa, du zeigst mir, was du in mir siehst und machst mir dadurch begreiflich, wer du bist. Ich suche nach dir und du lässt mich zu mir selber finden. Du hast mich erkennen lassen, du bist wo ich bin. Was ich bin, bin ich durch dich und ohne dich wäre ich Staub. Aber weil du in mir bist, bin ich Teil deiner Ewigkeit, Teil deiner Herrlichkeit, die du mich ab und zu sehen lässt, wenn ich offen dafür bin.

In den kurzen Augenblicken, in denen du mich begreifen lässt, was da durch dich mit mir geschieht, was du mir gibst, was du aus mir machst, bin ich überwältigt von deiner Liebe. Ich brauche dann kein Gebot mehr, zur Anbetung auf die Knie zu gehen; es ist die Überwältigung dessen was du mir zeigst, was du mich sehen lässt, die mich auf die Knie bringt. Wer kann deine Größe sehen, an sich selbst erfahren, und dabei nicht auf die Knie gehen? Und doch möchtest du denen, die deine Größe erkannt haben nur ein Freund, ein Helfer, ein Diener sein. Du hast dich vor der Welt erniedrigt, damit wir, deine Kinder, vor dir aufrecht stehen können. Das ist der Grund, warum ich dich anbete.

Wer deine Größe gesehen, erlebt hat und sei es nur für den kurzen Augenblick, an dem du ihn auf den Weg gestellt hast, der braucht keine Gebote, keinen Vertrag auf Gegenseitigkeit mehr, der fragt nur noch: „Herr, was willst du, das ich tue?“ Und er fragt es nicht aus Furcht vor deiner Größe – obwohl sie angebracht wäre, aus Angst vor deinem Gericht – obwohl sie gerechtfertigt wäre. Er fragt es, weil ihn der Reichtum, der in der Liebe steckt, die du ihm schenkst, dazu antreibt. Das ist kein irdischer Reichtum, den man versteckt, damit ihn Diebe nicht rauben, dein Reichtum ist die Stadt, die man auf den Berg baut, damit sie weithin gesehen wird und die Menschen dorthin kommen um in deiner Gemeinschaft zu leben. Aus diesem Antrieb, aus dieser überwältigenden Freude folgen die Taten des Glaubens – kein Gesetz kann mächtiger sein, als die Kraft, die aus deiner Gegenwart erwächst.

Darum braucht wer deine Größe gesehen hat auch keine Bibel als Verkündigungs- und Regelwerk mehr. Er wird die Bibel wahrnehmen als den einzigen greifbaren Schatz von dir in dieser Welt und er wird jedes Wort darin drehen und wenden und immer wieder lesen wollen, weil jedes einzelne Wort für ihn wie ein köstliches Brot oder ein besonders guter Wein von dir ist. Er wird deine Liebe darin suchen und aufgeschrieben finden und wird sich in dieser Liebe wiederum selber finden, denn nur du schaffst es, ein Buch zu schreiben, das an Milliarden von Menschen über unzählige Generationen adressiert ist und trotzdem jeden einzelnen individuell anspricht.

Papa, ich schaffe es nicht, das alles in Worte zu packen, was du mir dieses Jahr gezeigt hast. Und du lässt mich bereits spüren, dass du mir noch viel mehr zeigen möchtest über mich und über dich und über diesen geheimnisvollen - verheißungsvollen -, gemeinsamen Weg, auf den du mich gestellt hast, dein Weg für mich, den es schon vor der Zeit gab, damit ich ihn mit dir gehe, damit du bei mir bist und mich führst, damit ich Leben von dir habe, damit wir zusammen sind in Ewigkeit.

Amen.

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