Johannes 5, 31-47 (29. März)

Natürlich kann jeder von sich behaupten, der Messias zu sein; es wäre leichtfertig, wenn nicht gar fahrlässig einer solchen Aussage zu glauben. Gott hat jedem Menschen gesunden Menschenverstand gegeben, damit er die Geister prüfen kann. Jesus gibt folgende Zeugen für seine Aussage an:

Johannes der Täufer hat ihn als den Messias genannt: Die Schriftgelehrten hatten zu Johannes gesandt und gefragt, ob er der Messias sei. Er verneinte dies und bezeugte, dass Jesus der angekündigte Christus sei. Johannes aber sei der in der Tora prophezeite Bote gewesen, der dem Messias vorangeht.

Ein weiteres Zeugnis seien seine Wunder, die nicht seine Wunder seien, sondern die des Vaters, der durch ihn wirke.

Auch Gott selbst habe ihn als seinen Sohn identifiziert. Wieder ist es Johannes der Täufer, der die Stimme hörte und den Anwesenden davon berichtete. Für sich allein genommen, wäre dieses Argument wohl etwas dünn, in diese ganze Reihe von Zeugnissen eingebettet, verstärkt und bestätigt es diese aber.

Schließlich würde die Tora selbst von ihm schreiben und ihn bezeugen. In der Tat finden sich im Alten Testament ab Adam und Eva zahlreiche Bilder und Hinweise auf den Messias. Ab etwa 700 v. Chr. kündigten die Propheten die Ankunft des Messias sogar explizit an und nannten zahlreiche Zeichen, an denen man ihn erkennen kann.
In diesen Punkt legt er auch gleich einen Vorwurf. Die alten Schriften verkündeten Gott, von ihnen geht aber keine Kraft und kein ewiges Leben aus. Dies gilt auch für Bibelleser von heute. Die Bibel ist für jeden Gläubigen eine interessante und inspirierende Lektüre, die jedem, der es ernst meint, nur wärmstens ans Herz gelegt werden kann. Die Bibel rettet dich aber nicht und durch das Bibelstudium wirst du auch nicht gerettet; Christus ist der einzige Retter. Ihm musst du nachfolgen. Ihm musst du glauben.

Aber an dieser Stelle sei auch eine Warnung ausgesprochen: Die Bibel ist auch kein Supermarkt, wo du dir die Stellen raussuchst, die dir gefallen und den Rest ignorierst. Die Bibel ist als Ganzes vom Geist inspiriert, wenn du nur die Stellen rauspickst, die – scheinbar, da aus dem Zusammenhang gerissen – dich und dein (falsches) Bild von Gott bestätigen belügst du dich selbst.

„Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewissheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast, und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“ (2. Tim 3, 14-17)

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