Matthäus 4, 12 – 25 (8. Januar)

 Jesus beginnt mit seiner Mission in Galiläa am See Genezareth, als er erfährt, dass Johannes der Täufer gefangen genommen wurde. Wir erfahren, dass nun auch er zunächst – genau wie Johannes – zur Buße aufruft und das Kommen des Reiches Gottes verkündet. Wir dürfen annehmen, dass er dabei eine gewaltige und sehr überzeugende Ausstrahlung besaß, denn als er Petrus und Andreas, sowie Johannes und Jakobus zu den ersten Jüngern beruft, die er zu „Menschenfischern“ machen möchte, folgen diese ihm, ohne zu zögern.

n der Bibel liest sich das, als ob Jesus eines Tages vor ihnen stand und sie seien einfach so mit ihm gegangen. Doch die Verse 12 bis 17 machen deutlich, dass diese Berufung seinen ersten Predigten und Verkündigungen folgt. Es ist daher anzunehmen, dass alle vier bereits schwer beeindruckt von diesem Prediger waren, dass sie instinktiv spürten, wie seine Worte direkt in ihre Herzen fielen und Antwort auf innere Fragen gaben, die sie schon einige Zeit mit sich herumtrugen. Wir lesen, dass sie sofort ihren Job als Fischer und ihre Familien zurückließen, doch vermutlich hatten sie im Geiste bereits vorher mit ihren alten Leben abgeschlossen.

Matthäus betont, dass sich mit dem Ausgangspunkt Galiläa eine weitere Prophezeiung erfüllte. Das ist wichtig, wenn man den Juden zeigen will: Seht her! Jesus ist der angekündigte Messias. Für uns ist die Reaktion der Jünger entscheidend. Sie haben das Wort Jesu gehört und verstanden. Genau so wirst du ein Jünger Christi! Vermutlich warst auch du schon vorher bewusst oder unbewusst auf der Suche nach einem Sinn oder eine Antwort auf innere Fragen. Dann hörst du das Wort, sei es aus dem Neuen oder dem Alten Testament, du hörst eine Predigt, einen Vortrag oder ein Gespräch dazu, es kann natürlich auch ein christliches Lied oder ein Text sein, den du liest und plötzlich tut sich vor dir scheinbar eine neue Welt auf. Eine Stimme in dir ruft: „Ja! Genauso ist es!“ Und wenn du das nächste Mal das Wort hörst oder liest, taucht diese Reaktion in dir immer wieder auf. Plötzlich ist die Bibel nicht mehr ein spirituelles Buch, sie ist eine Stimme, die zu dir spricht und dich ruft.

Der Geist Gottes ist zu dir durchgedrungen und hat dein Herz für dein persönliches Evangelium geöffnet. Folge dann diesem Rufen, ohne weiteres Zögern! Dein Zögern begann, als du anfingst einen Sinn oder eine Antwort zu suchen. Jetzt ist es an der Zeit, diesen einen nächsten Schritt zu tun und durch die Tür zu gehen, die der Geist dir geöffnet hat.

Nebenerkenntnis: Einen Sinn oder eine Antwort auf innere Fragen zu finden setzt voraus, zunächst danach gesucht zu haben. Glücklicherweise ist diese Sinnsuche aber meist fester Bestandteil des menschlichen Wesens und bedarf keines besonderen Upgrades.

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