Matthäus 4, 1 – 11 (7. Januar)

Ist denn dieses Jesus wirklich ohne Sünde? Der Teufel will’s genau wissen.

Gleich nach der Taufe spürt Jesus, dass sein altes Leben nun zu Ende ist. Für einen klaren Schnitt sorgen 40 Tage in der Wüste, natürlich ohne Proviant! Am Ende dieser Zeit erscheint ihm der Teufel und macht ihm unmoralische Herausforderungen und Angebote, die allesamt darauf hinauslaufen seinen Status und die ihm vom Vater verliehene Macht auszunutzen. Die Rechtmäßigkeit dieser „Anregungen“ rechtfertigt der Teufel mit Zitaten aus der Tora. Doch Jesus pariert die gestellten Fallen mit Zitaten, welche die Äußerungen und Vorschläge des Teufels widerlegen.

„Sollte Gott denn verboten haben …?“, „Es steht geschrieben …“ – sowohl beim ersten wie beim letzten Adam kommt der Teufel nicht mit eigenen Vorschlägen, er zieht das Wort Gottes in Zweifel oder verdreht dessen Sinn. Bei Jesus kommt er mit diesem billigen Trick nicht durch, bei Adam und Eva hatte er dagegen damit leichtes Spiel. Und genau davor sollten wir „normale Menschen“ auf der Hut sein! Die Versuchung liegt bei einem Kind Gottes nie darin, etwas Böses tun zu wollen, sie liegt darin, dass wir etwas für gut halten, dass wir einem Etikettenschwindel aufsitzen. Der Teufel kommt nie auf Hufen, mit schwarzen Hörnern und höllischem Lachen, der Teufel und all seine Dämonen geben uns alternative „Wahrheiten“, verunsichern uns auf unserem Weg und versuchen uns mit einer gelungenen Täuschung zwischen Richtig und Falsch auf ihren Weg und damit in ihre Abhängigkeiten zu ziehen.

Wie reagiert Jesus darauf? Er kennt das Wort Gottes und zeigt so messerscharf den Fehler in der Argumentation des Versuchers auf. Ihm gelingt das, weil er eben ohne Sünde ist und deshalb nicht versucht werden kann, aber er wendet dabei nicht seine göttliche Macht an, sondern nur sein Wissen über das Wort Gottes. Das genügt, um den Teufel völlig aus dem Konzept zu bringen. Und das ist für uns die Anleitung im Falle einer Versuchung, von denen auf jeden von uns welche zukommen: Sei gewappnet mit dem Wort Gottes! Dabei ist nicht wichtig, wo etwas in der Bibel steht und wie es dort formuliert ist. Der Sinn des Wortes muss verinnerlicht sein. Und wann immer sich eine Lösung vor uns auftut, die ganz besonders plausibel und gottestreu erscheint, ist es Zeit innezuhalten und zu überlegen, ob die Konsequenzen des sich anbietenden nächsten Schrittes und aller absehbaren weiteren auch im Einklang mit dem Wort Gottes sein würden.

Gott ist kein Freund von überhasteten Entscheidungen und dem vermeintlich leichteren Weg. Seine Freiheit beruht auf innerer Ruhe und Besonnenheit, d.h., in seinem Wort und seiner Freiheit finden wir diese Ruhe, während der Lärm und die Freiheit der Welt uns ständig vorwärtstreiben – ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Ein weiser Mann hat einmal gesagt: Wenn du schnell vorankommen möchtest, gehe langsam!

Matthäus 4, 1 – 11