Matthäus 5, 21 – 48 (11. + 12. Januar)

Für alle, die noch nicht verstanden haben, dass das Gesetz Gottes zukünftig keine Sammlung von Verhaltensvorschriften, also eine Art göttliches Strafgesetzbuch mehr sein soll (sofern es jemals so gedacht war), sondern eine Haltung des einzelnen repräsentiert, die in ihm ein bestimmtes Verhalten generiert, wird Jesus nun konkret, indem er einige Beispiele aufzählt.

Bei den genannten Beispielen geht es immer um Treue und Verlässlichkeit sowie Friedfertigkeit, die Eckpfeiler des zukünftigen christlichen Wertesystems.

Treue bezieht sich hierbei auf die Ehe, Verlässlichkeit ist das Pendant in allen anderen zwischenmenschlichen Bereichen. Die Haltung, die Treue und Verlässlichkeit generiert, ist Wertschätzung (nicht Taxierung!) meines Gegenübers. Meine Handlungen und Aussagen sollen immer die unbedingten, die notwendigen Bedürfnisse des Gegenübers als Basis meiner Entscheidungen haben, ungeachtet unserer Beziehung oder seiner gesellschaftlichen Stellung.

Friedfertigkeit meint meine Bereitschaft zur Vergebung und zur Versöhnung. Vergebung kann nicht an Forderungen geknüpft werden, die der andere zuerst zu erfüllen hat. Jesus betont hier, dass der andere zur Versöhnung natürlich auch seinen Teil beizutragen hat, aber es ist nicht an mir, diesen Teil einzufordern.

Jesus erklärt hier, dass Gott so an uns handelt und als Volk oder auch Kinder Gottes sollen wir an dieser Haltung, die sich von der Haltung der Welt grundsätzlich und völlig unterscheidet, zu erkennen sein.

Noch einmal: Christen haben eine andere Haltung zum Leben und zum Nächsten, Christen orientieren sich zuerst an dem, was der Nächste (Freund oder Feind) braucht nicht am Ausgleich von Soll und Haben (das heißt natürlich nicht, dass sie Realität und persönliche Möglichkeiten komplett außer Acht lassen!). Diese Haltung, die fest in ihrem Denken verankert ist, spiegelt sich wider in dem was sie tun und in dem was sie sagen. In dieser Welt nicht durchzuhalten? Überprüfe deine innere Haltung!

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