Das Gleichnis vom Fischnetz - Matthäus 13 (11. Februar)

„Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und alle Arten [von Fischen] zusammenbrachte. Als es voll war, zogen sie es ans Ufer, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg.“ (Mt 13, 47-48)

Da es uns immer noch hier auf dieser Welt gibt und die Menschheit immer noch fröhlich vor sich hinwächst, können wir davon ausgehen, dass unserem Gott das Netz noch nicht voll genug ist. Das Reich Gottes muss in seiner Größe all unsere Vorstellungen sprengen.

Doch dieses Gleichnis erzählt auch davon, dass irgendwann das Netz voll sein wird. Dann wird es mit einem Schlag und ohne Vorwarnung eingezogen. Du als kleines Fischlein irgendwo in der Masse siehst gar nicht, ist das Netz nun zu einem Drittel voll, zu einem Zehntausendstel oder zu 99 Prozent. Ohne jegliche Möglichkeit der Einflussnahme durch die Menschen wird das Gericht über die Welt kommen. Vielleicht werden einige die Zeichen erkennen, doch sie werden das Gericht nicht aufhalten können.

Am Ende der Gleichnisse vergleicht Jesus Schriftgelehrte, die für das Reich Gottes unterrichten mit einem Hausvater, der Altes und Neues erzählt. Er spricht hier natürlich nicht von den Schriftgelehrten in Jerusalem. Diese erzählen nur Altes, ihr Herz ist blind und taub für das Neue. Sie verkünden erstarrtes, also totes Wissen. Für das Reich Gottes unterrichten Menschen, welche das Wort kennen, aber auch erkennen, dass es lebt. Der Schatz des Evangeliums ist, dass er sich gründet auf uralten Prophezeiungen, der aber offenbleibt für Neuentdeckungen, zum Beispiel, dass sich die Verheißungen Gottes auch erfüllen und wir bereit sein müssen, dies zu erkennen, wenn es vor unseren Augen geschieht. Dass dies nicht selbstverständlich ist und es nicht genügt, einfach nur fromm zu sein, belegen die Schriftgelehrten und Pharisäer jener Zeit.

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