Auferstehung und Auftrag – Matthäus 28 (5. + 6. April)

Die Schilderung der Auferstehung Jesu unterscheidet sich bei Matthäus etwas von den anderen Erzählungen.

Erst als die Frauen am Morgen des dritten Tages zum Grab kommen wälzt ein Engel vor ihren Augen den Stein vor dem versiegelten Grab weg und verkündet ihnen: Das Grab ist leer; der Gekreuzigte ist auferstanden. Man könnte nun natürlich zu Recht fragen: Wie ist Jesus dann durch dieses verschlossene Grab herausgekommen? Die Antwort lautet: Auf dieselbe Weise, mit der er in anderen Evangelien durch die verschlossene Tür zur Versammlungsstätte der Jünger hineinkam.

„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.“ (Lk 18, 27)

Als die Frauen, dem Auftrag des Engels folgend, zu den Jüngern eilen, um ihnen vom Wunder zu berichten und ihnen den Auftrag zu geben, nach Galiläa zu gehen, um dort Jesus zu sehen, erscheint ihnen der Auferstandene persönlich und wiederholt den Auftrag.

Jesus lebt! Wir haben nicht nur einen Gott der Lebenden, unser Gott lebt!

Gott wurde in Jesus Mensch, um mit uns und für uns zu leben. Gott wurde in Jesus Mensch um für unsere Sünden sterben zu können und so für uns den Tod zu überwinden.

Die Jünger gehorchen und gehen nach Galiläa.

„Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28, 18-20)

In den letzten Worten Jesu steht sein Auftrag an uns, seine Jünger und seine Zusage. Wir verkünden keine neue Religion, in der ein Gott für die Rettung der Gläubigen von diesen die Einhaltung bestimmter Gesetze und Rituale fordert. Wir verkünden den lebendigen Gott, der seine Kinder in sein Reich ruft – wir verkünden das Ende aller Religionen. Das Reich Gottes nicht mehr das Versprechen einer Religion, verwirklicht durch einen fernen Gott in einer unbestimmten Zukunft, das Reich Gottes verwirklicht sich in uns, in jedem von uns, weil Gott es so bestimmt hat. Ein lebendiger Gott, der Mensch wurde, um uns in jedem unserer Schritte nahe zu sein. Die Taufe ist kein (neuer) Bundesschluss; diesen Bund hat Gott bereits Abraham als einseitiges Versprechen zugesagt und diesen Bund hat er nun in der Menschwerdung Christi eingelöst. Durch die Taufe erkennen wir an, dass es diesen Bund gibt und wir uns von dem lebendigen Gott führen lassen.

Nicht die Einhaltung von Gesetzen und das Wiederholen von Ritualen rettet uns, allein die Liebe unseres Gottes rettet uns. Jesus hat uns geboten, diese Liebe weiterzugeben; nur darin werden die Gesetze wahrhaftig erfüllt.

Unser Glaube ist keine Religion und braucht auch keine Religion (mehr), denn er ist ein Aufbruch – und Jesus ist Ursprung, Weg und Ziel unseres Aufbruchs. Es ist die neue Zeit der erfüllten Hoffung in einer neuen Schöpfung.

Matthäus 28 >>

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