Josua 23 + 24 (9. + 10. April)

„Und Israel diente dem HERRN, solange Josua lebte und die Ältesten, welche Josua überlebten, die auch alle Werke des HERRN kannten, die er an Israel getan hatte.“ (Jos 24, 31)

Josua richtet letzte mahnende Worte an das Volk.

Wie immer an großen Wendemarken der Geschichte der Israeliten bedeutet dies eine Schilderung des Weges Gottes mit seinem Volk von Abraham über Ägypten bis zu diesem Punkt. Hierdurch wird den Israeliten aufgezeigt: Der Herr hält Wort bei jedem seiner Zusagen. Das bedeutet, er wird sie auch weiterhin schützen, wenn sie seine Regeln einhalten, was zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich bedeutet, wenn sie sich nicht durch Heirat und andere Dinges mit den Überrestern der Völker vermischen, mit denen sie Kompromisse eingegangen sind. Im anderen Fall – und der ist dann ja auch eingetreten – wird Gott seine schützende Hand von ihnen nehmen und die Kompromisse werden ihnen zum Fallstrick werden.

Mit 110 Jahren stirbt Josua und wird auf dem Land seines Stammes begraben.

Die letzten Sätze des Buches Josua handeln ausschließlich von Bestattungen der Großen des Volkes.

Etwas bedenklich erscheint der Vers 31, das Wörtchen „solange“ deutet bereits an, dass spätere Generationen diese Treue zu Gott nach und nach aufgaben. Sie hatten mangels persönlicher, einschneidender Erlebnisse mit ihrem Gott auch keine persönliche Beziehung mehr zu ihm. Eine Beziehung, die nicht gepflegt wird, schläft schließlich ganz ein und wird vom Unkraut des Alltags überwuchert. Hierin unterscheidet sich die Beziehung zu Gott nicht von einer Beziehung zu Menschen und darum macht es auch Sinn Gott als Person zu begreifen, auch wenn dieses Bild einen leicht auf falsche Fährten führen kann.

Die Entwicklung des Volkes Israel noch dem Tod Josuas und den Ältesten, die ihn ins Gelobte Land begleitet hatten, verläuft analog zur Entwicklung der Kinder Gottes nach dem Tod von Petrus, Paulus und all den Aposteln, Evangelisten und Diakonen der ersten Generation nach Jesus. Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass die persönliche Beziehung zu unserem Gott ein ständiger Prozess ist. Wer diese Entwicklung für geregelt und damit abgeschlossen hält, wird die Beziehung verlieren und ohne Beziehung zu Gott wird der Mensch zu einem Spielball seiner eigenen Geschichte und Verirrungen.

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