Psalm 136 (13. – 14. Dezember)

„Seine Gnade währt ewiglich!“ (Ps 136, 1)

Mit dieser Feststellung endet jeder Vers des Psalms 136.

Dabei zählt der Psalmist viele der herausragenden Taten Gottes vom ersten Tag der Schöpfung bis zur Gegenwart Israels auf.

Auf den ersten Blick scheint es sich hier nur um eine Aufzählung von Dingen zu handeln, die jeder Gläubige mit der Muttermilch aufgesogen hat. Etwas, was ohnehin klar ist, so episch aufzuzählen, könnte als Lobhudelei interpretiert werden.

Doch wer so denkt, vergisst, dass ein Gebet sich eben nicht nach draußen zu einem fernen Gott richtet, sondern nach innen, da wo der Geist Gottes wohnt, da wo wir eins sind mit unserem Gott. Es sind äußere Umstände, die Dornen des Alltags, die den freien Blick nach innen überwuchern, die uns den Zugriff auf den inneren Frieden, den Gott uns geschenkt hat versperren.

Dann braucht es eine Übung wie den Psalm 136, der den Blick nach innen wieder freiräumt und die Verbindung wiederherstellt.

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