Gesetz fürs Volk – 2. Mose 20 – 23 (5. – 11. Februar)

Gott gibt Mose die Bundesgesetze und Beispiele der Anwendung.

Der erste Teil der Gesetze beschreibt dabei, wie das Volk auf Gott sehen soll. Es waren viele Götter – einschließlich dem Pharao selbst – dem die Hebräer in Knechtschaft dienen mussten. Gott zieht hier ein strikte Grenze. Vor keinem dieser Götter noch vor den Göttern anderer Völker oder Göttern, die sie sich vielleicht selbst schaffen könnten dürfen sie sich jemals wieder in Ehrerbietung verbeugen. Sie sind ab sofort Eigentum des Gottes von Abraham, Isaak und Jakob, eines einzigen Gottes also, Volk des Gottes, der sie aus der Knechtschaft führte. Dann erklärt Gott, wie sie sich gegenüber ihren Mitmenschen verhalten sollen. Last but not least verlangt er von ihnen Genügsamkeit, anders ausgedrückt: Sie sollen sich nicht mit anderen vergleichen und auf diese Weise Mangel empfinden, wo keiner ist.

Das sind weise Gesetze:

  • Verehre den Gott, der dich von den Göttern der Knechtschaft befreit hat! Nimm dir auch die Zeit, dich dieses Gottes und der Freiheit, die er dir schenkte, immer wieder bewusst zu machen!
  • Mache dich niemals mehr zum Knecht dieser oder anderer Götter!
  • Verhalte dich gegenüber deinen Mitmenschen so, wie sie sich dir gegenüber verhalten sollen!
  • Begreife dich als einmaligen und vollständigen Menschen so wie du bist! Nichts, was ein anderer hat, könnte dich besser, vollständiger machen!

 

Auch wenn diese Gesetze für uns keine Bundesgesetze mehr sind, d.h., wir verlieren unseren Status als Kinder Gottes nicht mehr, wenn wir gegen das Gesetz verstoßen, bringen sie auf den Punkt, was ein erfülltes Leben in dieser Welt ausmacht:

Freiheit von Abhängigkeit, Nächstenliebe, Genügsamkeit

Und darum sind es auch nicht Gesetze, sondern nur ein Gesetz, das Gesetz der Freiheit. Wer einen der drei Punkte nicht einhält, verliert seine Freiheit und damit das ganze Gesetz.

Mache ruhig die Probe aufs Exempel! Nimm einen der drei Punkte weg und überlege dir, welche Konsequenzen dies hätte. Du wirst immer wieder feststellen, die drei funktionieren zusammen oder gar nicht.

Im Gesetz Gottes steht für uns heute daher der Weg zur Selbstbefreiung. Ein Gott offenbarte diese einfachen Regeln einem ehemaligen Hirten und Nomaden an einem Berg in der Wüste Sinai schon vor über 5000 Jahren. Er offenbarte uns damit eine Weisheit, deren Wiederentdeckung durch die moderne Psychologie (ohne Gott) fast genauso lange dauerte.

Wäre es nicht wenigstens diese Einsicht wert, diesen Gott zu verehren?

 

Gott fordert die Hebräer auf, ihm zu Ehren dreimal jährlich eine Feier zu veranstalten. Die Hebräer sollten unter anderem ihre Befreiung feiern. Statt Befreiung könnten wir es heute auch Heilung nennen. Nicht von Ungefähr bezeichnete sich Jesus auch als Arzt. Die Befreiung, die Gott uns für die Nachfolge Christi bietet, ist nichts anderes als Heilung der von der Welt versuchten und geprügelten Seele.

Im neuen Bund ergeben sich daraus freilich andere Handlungsanweisungen, als jene in 2. Mose 20 – 23. Diese sind auch durchaus situationsabhängig. Um dieser neuen Komplexität Rechnung zu tragen, gibt uns Gott eben keine Algorithmen („wenn…dann…”), sondern einen persönlichen Berater, den Heiligen Geist, mit auf den Weg.

2. Mose 20 – 23 >>