Aller Anfang ist schwer – 2. Mose 5,1 – 7,13 (5. – 10. Januar)

Mose und Aaron nennen dem Pharao die Forderungen ihres Gottes. Er soll die Israeliten für drei Tage in die Wüste ziehen lassen, damit sie dort ihren Gott anbeten können.

Doch der Pharao ist wenig beeindruckt, was nicht verwunderlich ist, hält er sich doch selbst für den Sohn seines Gottes (vermutlich Amun). Daher schließt er aus den nach seiner Meinung unverschämten Forderung, dass es diesem Volk einfach zu gut geht, denn sonst kämen sie ja nicht auf solche Ideen. Gegen Langeweile und blöde Ideen ist mehr Arbeit die richtige Medizin. Darum wird ihnen das gehackte Stroh, das sie zur Herstellung der Ziegel brauchen, gestrichen. Sie müssen sich ab sofort auch das Stroh selbst organisieren, dabei natürlich weiterhin dieselbe Menge Ziegel abliefern. Als dabei Probleme auftauchen, lässt er die hebräischen Aufseher herbeischleppen und verprügeln.

Nach diesem einschneidenden Erlebnis werfen die Israeliten Mose und Aaron vor Scharlatane und Lügner zu sein.

Obwohl Gott Mose diese Reaktion des Pharao angekündigt hatte, ist dieser doch überrascht und beklagt sich bei Gott über die entstandene Situation.

Gott bleibt ruhig und erklärt noch einmal, dass alles nach Plan verläuft. Der Pharao wird stur bleiben und ihm, Gott, damit die Möglichkeit geben zu demonstrieren, wo der (mächtigere) Hammer hängt. Am Ende wird er klein bei geben und die Israeliten ziehen lassen müssen und er wird gelernt haben, wer der wahre Gott ist. Mose und Aaron sollen noch einmal zum Pharao gehen und ihre Forderung vortragen. Dieses Mal soll Aaron auf das Geheiß Moses hin den Stab zur Erde werfen, damit dieser zur Schlange wird. Doch Gott warnt auch gleich, dass der Pharao auch dieses Mal nicht nachgeben wird.

In den Versen 14 – 27 des 5. Kapitels werden außerdem die Geschlechter der zwölf Stämme Israels in Ägypten vor dem Auszug aufgezählt.

Obwohl bereits fest in der Hand Gottes, kommt der Auftrag – zumindest aus dem Blickwinkel des Mose – nicht zum Laufen. Ganz im Gegenteil, zu den inneren Widerständen kommen jetzt noch äußere dazu! Nicht nur die Mächte der Welt in der Gestalt der mächtigen Pharao auch die eigenen Leute trauen aufgrund der gemachten schlechten Erfahrungen den Boten Gottes nicht mehr und wollen in Ruhe gelassen werden.

Genau das geschieht, wenn Gott die Dinge in die Hand nimmt! Die Mächte der Welt holen zum Gegenschlag aus und die Kinder Gottes haben dann mehr Angst vor der Welt als vor Gott; statt mutig in das verheißene Land aufzubrechen, klammern sie sich ängstlich an die bewährten Ketten. Das Spiel ist immer dasselbe.

Wenn wir ehrlich sind, beobachten wir das gerade wieder. Der Wille zum Aufbruch ist in der Kirche groß, doch die Furcht der Ängstlichen vor jeglicher Veränderung ist fast noch gewaltiger. Dazu kommt Druck von „der Welt da draußen”. Verflechtungen zwischen Kirche und Staat sollen weiter abgebaut werden, die Arbeit wird unter diesen Bedingungen schwieriger, aber nicht weniger werden. Tatsächliche Verfehlungen innerhalb der Kirchenführung sind Wasser auf die Mühlen der Angreifer. Ist das die richtige Zeit, auch noch große Reformen anzustoßen? Sollte man nicht lieber das festhalten, was man (noch) hat? Die Grenzen verschwimmen; manchmal hat man fast den Eindruck, dass unser Pharao mit seinem Hofstaat heute in Rom sitzen könnte.

Gott sendet Zeichen!

Vor dem Pharao frisst die Schlange des Mose die Schlangen der Zauberer. Das Wort Gottes ist mächtiger als alles Gerede der Welt, auch mächtiger als so manches tradierte religiöse Geschwafel, das vor Veränderungen und Spaltung warnt. Doch wie in Ägypten sind die Herzen der Entscheider verhärtet. Von Gott verhärtet wie einst beim Pharao?

Damals brauchte es neun Plagen und einen vernichtenden Sieg gegen die Soldaten des Pharao, um die alten Ketten der Kinder Gottes zu zertrümmern. Das werden wir uns als nächstes anschauen.

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