Daniel 1 (8. + 9. November)

Jojakim war der letzte König Judas. Zu seiner Zeit stand das Land bereits unter dem Einfluss Babylons, alle Könige in den Provinzen des untergehenden Israels nach Jojakim wurden direkt vom babylonischen König eingesetzt.

In dieser Zeit also lässt Nebukadnezar die gebildete Jugend des Landes in sein Reich verschleppen. Sie sollen zu Beamten des neuen Weltreiches ausgebildet werden. Das macht Sinn, wenn man eroberte Länder nicht nur ausbeuten, sondern langfristig an sich binden möchte. Unter den Verschleppten befinden sich auch Daniel, Hananja, Misael und Asarja, die zuallererst einmal neue, der babylonischen Kultur und Religion gemäße Namen erhalten. Außerdem sollen sie, wie gesagt, eine dreijährige Ausbildung erhalten und in dieser Zeit auch mit der königlichen Kost versorgt werden. Ausbildung bei freier (königlicher) Kost und Logis. Nicht das schlechteste Schicksal mag man jetzt denken.

Doch für Daniel und seine Gefährten würde das bedeuten, dem jüdischen Gesetz – insbesondere den Speiseregeln – den Rücken kehren zu müssen. Das Gesetz, der Bund mit Gott, ist aber das letzte, das sie mit ihrer Heimat verbindet und daher wollen sie daran festhalten. Daniel gelingt es, den Kämmerer des Königs zu überzeugen, ihnen statt des heidnischen Essens und Weins einfach nur Gemüse und Wasser zu bringen – zunächst für zehn Tage, aber danach stellt sich heraus, dass ihnen diese vegane Kost wesentlich besser bekommt, als den anderen das tägliche königliche Mahl.

So wird beschlossen, dass die vier auch weiterhin ihre Spezialdiät erhalten. Gott hat seinen ersten Stützpunkt außerhalb Israels errichtet und beginnt diesen nun auszubauen. Er stattet die vier mit besonderer Weisheit und besonderen Gaben aus und macht sie zu Vorzeige-Juden im neuen Weltreich Babylon und in den Diensten dessen Königs Nebukadnezar.

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