Von der Freiheit und der lebendigen Seele

„Da bildete Gott der HERR den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.“ (Gen 2,7 – Schlachter 2000)

In der Einheitsübersetzung wird die „lebeindige Seele“ nicht erwähnt, stattdessen macht der Odem Gottes den Menschen zu einem lebendigen Wesen. Beide Begriffe können aus dem hebräischen Original hergeleitet werden. Wenn aber Gott nun im Kapitel davor bei der Erschaffung der Tiere von „lebendigen Tieren“ spricht, so erscheint mir bei der Beschreibung des Schöpfungsaktes des Menschen – Gott bläst, anders als bei den Tieren, seinen göttlichen Atem in den Menschen – der Begriff lebendige Seele treffender, denn es gibt hier offensichtlich einen Unterschied in der Bedeutung des Begriffs „lebendig“.

„Wenn du alt geworden bist, wird dich ein anderer führen, wohin du nicht gehen willst…“

Genau heißt es im Johannesevangelium, Kapitel 21, Vers 18:

„Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.“ (Joh 21, 18)

Als ich gestern (17.5.25) nach längerer, erkältungsbedingter Pause mal wieder meinen gewohnten Samstagsspaziergang machte, da gab mir der Geist auf dem Weg nach oben diesen Satz ein, der mich den Rest des Weges beschäftigte. Es ist ein Gedanke, den ich nicht persönlich auf Petrus beziehe, sondern auf mich und auf (fast) jeden anderen Schüler Christi. Petrus wurde von einem römischen Soldaten „gegürtet“ und vom Kaiser zum Tod verurteilt. Bei uns „normalen Menschen“ wird ganz schlicht das Alter die Rolle von Soldat und Kaiser übernehmen. Es kommt für viele irgendwann ein Punkt im Leben, wo man nicht mehr selbst über den weiteren Weg entscheiden kann, weil Körper und Verstand das einfach nicht mehr zulassen.

„Friede sei mit euch!“ (Joh 20, 19)

„Der Friede sei mit euch allen!“ Mit diesen Worten grüßte der neue Papst Leo XIV. die jubelnde Menge auf dem Petersplatz in Rom, als er sich seiner Kirche vorstellte. Wir haben einen Papst! So hieß es kurz davor von der Benediktionsloggia – und ich habe bemerkt, wie tief katholisch ich doch immer noch bin. Es rührt mich zutiefst; wir haben wieder einen Papst. Er tritt auf die Loggia und ich könnt heulen vor Freude. Was ist das? An sich habe ich ein recht nüchternes Verhältnis zu all dem katholischen Pomp. Die Kirche, das sind für mich die Menschen, mit denen ich hier unterwegs bin. Die Kirche, das ist für mich Familie und Rom ist weit weg. Dass wir gemeinsam mit Gott auf dem Weg sind und – und das ist eigentlich der viel wichtigere Blickwinkel! – er mit uns, das bewegt mich immer wieder aufs Neue, wenn mir das wieder bewusstwird. Dieser Gott ist mit uns auf dem Weg! Was kann es Größeres geben? Und dann ruft einer „Habemus Papam!“ von einem kleinen Balkon und ich bin hingerissen und kann mich kaum noch beherrschen. Was ist das?

Nur 1 Leben?

Diese Woche endete eine Predigtreihe im Fernsehen über das Zweite Buch Mose, also Exodus, und der Priester erklärte, jeder Christ macht im Laufe seines Lebens einen solchen Exodus von der Unfreiheit dieser Welt zur von Gott geschenkten Freiheit.

Während ich Pastor Wegert in diesem Punkt hundertprozentig zustimmte, drängte ein anderer, ein älterer Gedanke wieder in mein Bewusstsein: Ist es wirklich nur ein Leben?

Ein Staat nach dem Plan Gottes …

… ist kein Gottesstaat! Und doch gibt uns Gott in der Bibel durchaus brauchbare und ernstzunehmende Anregungen.

Gewiss, die Schöpfungsgeschichte ist kein wissenschaftlicher Artikel und doch sind hier bereits die Grundelemente eines Staates nach Gottes Plan offen dargelegt.

Monatsthema im März: Aus dem Geist geboren – Neues Leben, neue Wege

Die vier Figuren in den vier Ecken der Karte „Rad des Schicksals” sind in diesem Kontext klar als die vier Evangelisten zu deuten (andere Deutung: die vier Elemente). Im äußeren Reifen des Rades wechseln die lateinischen Buchstaben TAROT mit den hebräischen Buchstaben JHWE, dem Namen Gottes. Außerhalb des Rades sind drei Figuren aus der ägyptischen Mythologie, Anubis, Sphinx und Seth, abgebildet, die das Werden, das Sein und das Vergehen symbolisieren. Auf den Hauptachsen des Rades sind die alchemistischen Zeichen für Quecksilber, Salz und Wasser zu sehen.